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auf diese Weise vorstellig macht, so bietet sich der Gedanke beim
ersten Anblicke von seilst an, diese Pantomime drücke den Kampf
der Trojer und Griechen um den Leichnam des Patrocijjs aus. Also
haben berühmte Männer die hier vorgetragene Handlung aufgefafst18),
oder haben sieb, einen ähnlichen Kampf, vielleicht mit mehr Wahrscheinlichkeit
, um den Leichnam des Achilles gedacht 19). Wie die
Aegineten daran gekommen seien, gerade diesen Gegenstand zum
Schmucke ihres Tempels zu wählen, hat man aus der Familiengeschichte
der Aeaciden aufzuklären gesucht, oder auch angenommen,
die Aegineten haben gleichsam symbolisch damit ihre rühmliche
Theilnahme am persischen Kriege zur Befreiung von Hellas am
Tempel des Jupiter Panhellenius andeuten wollen 20).
Das erste Auffassen beim Ansichtigwerden eines Kunstwerkes
hat jeweils die Empfehlung für sich, der Eindruck sei gegeben, und
nicht eine auf Umwegen erworbene und gemachte Vorstellung. Ich
ehre das, aber kann mich doch der Zweifel nicht verwehren, die sich
mir gleichfalls von selbst anbieten gegen den Kampf der Trojer und
Griechen.
Nachdem Ohsippus an den olympischen Sjneleirim^lteti Jähre
der löten Olympiade die Bedeckung um den Mittelleib weggelegt
hatte,, wurde fortan nackt gekämpft. Eine Folge davon war die Sitte
der griechischen Kunst, Athleten, Helden und Krieger nackt abzubilden
2I). Also erscheinen auch die Krieger auf dem westlichen
lö) Hirt in Wolf's Analecten. III. H. S. 167 ff. Thiersch in der Amalthea I.
S# 137, ff.
Welker, Rheinisches Mus. III. 1. S. 50. Dieser Ansicht soll nachher auch
Herr v. Thiersch heigefallen sein.
*°3 C. 0. Müller, Handh. d. Archäologie d. Kunst. §. 90. n. 2.
ai3 Blw. Histor. nat L. XXXIV. c. 10. Graeca res est, nihil velare: at contra
Romana et militaris, thoraca addere.
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