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Söhne wir in unserm kleinen Schlachtgeincnge erblicken, durch die
Tracht von den Griechen unterschieden. Der Eine ist ganz Barbar*
der Andererin der €ivilisation vorgerückter,, hat sich schon nach grie^
chischer Art gekleidet mit der, Tunika, %ti<ov, %vtmia*os, dem Panzer
und Helme, woraus sich zwei verschiedene Stämme der Uran wohner
erkennen lassen« Sie sind Pfeilschützen, m welcher Waffengattung
die Cretenser hoch berühmt waren, „Ihr kennet,'* sagt ein Cretenser
bei Plato, „die Beschaffenheit von Creta, dafs es nicht wie Thessalien
ein Flachland ist; wefswegen sie sich auf die Pferde und wir uns aufs
Rennen befleifsen. Unsere Insel, durchaus uneben, ist mehr zur Ue-
bung im Fufslauf geeignet. Es sind uns daher leichte Waffen
nothig, welche uns nicht belästigen im Laufen, und die Leichtigkeit
der Bogen und Bogengeschosse pafst dazu am meisten, was bei uns
Alles zum Kriege am besten gefertigt wird " 28), Apollo selbst, wie
ihre Fabeln vorgeben , hat sie unterrichtet in der Kunst des Pfeilschiefsens
29). Der beste Pfeilbogen war der cretische 30), und sie
selbst wurden vorzugsweise xo^ocpoqoi genannt31), und dienten in andern
Heeren um Lohn S2\
Unter ihnen waren die eydonischen Pfeilschützen die berühmtesten
33). Der nach Griechenart bekleidete Pfeilschütze ist wohl am
ehesten ein'Städter , und vielleicht ein Vertriebener aus Cydonia
*«) Plato , de leg. L. I. p. 6. Bipont. T. VIII,
**) DiODOft, L. V. c. 74.
,0) Pollux. L.I. c. 10. n. 149.
31) Pindaä, Pyth. V. 52.
**) Pausan. IV. c. 8 und 19, n. 3.
33) Callimach. fragm. 284. to^ov mScmiw. Horat. L. IV. od. IX. 17. Virgil.
Belog. X 59, 60. km. XII. 858. Sil. Ital. L. X. 261. Stath. Thcb. VII.
339. Ovid. Metam. VIII. 22. Vergl. Jo. Maimsi Creta. L. III. c. 11.
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