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Dass sie nun aber so scharf auch seihst im Menschengeschlecht heraustritt und den Europäer auch
in dieser Rücksicht so entschieden über die Neger stellt, ist auffallend genug.
Hinsichtlich der Negerhirne mögen für die grössere Gleichheit zwischen Mann und Frau auch die
mir bekannten unmittelbaren Wägungen sprechen von Sö mm erring, Mascagni, Co Oper, Ti e dein
an n und Peacock, die in der betreffenden Tabelle über die Nationalhirne zusammengestellt sind.
Morton welcher an 023 Schädeln verschiedener Abstammung kubische Messungen der Schädelhöhle
machte, fand bei'm germanischen Stamme die grösste Schädelhöhle, die kleinste bei
peruanischen und australischen Schädeln. Die alten Aegypter haben aber nach den Hindus
unter allen kaukasischen Stämmen die kleinste. Die grösste Schädelhöhle war die eines Holländers
(114 K/7 = 1869,6 K.-Cent.). Bei den Negern war sie durchschnittlich 9 K/' kleiner
als bei dem germanischen Stamme und 3 K./y geräumiger als bei den alten Aegyptern.
Ich stelle seine an diesem Orte und in seinem grossen Werke gegebenen Durchschnittszahlen hier
noch zusammen. Es zeigte die
grösste.
kleinste.
Mittel.
Kaukasische Race
109 (114)
75 (Hindu)
87 K."
Mongolische Race
93
63
83 —
Chinesen
82 —
Eskimos
86 —
Malaiische Race
13 Malaien
89
64
81 —
5 Polynesier
75 —
Australier
Amerikanische Race
100
60
80 —
alle Peruaner
83 —
Peruaner
76
Mexikaner
79 —
barbarische Nationen
82 —
Aethiopische Race
94
65
78 -
Neger
83 —
Hottentott
75 —
Weit mehr Werth haben freilich die Messungen des ganzen Schädelinhalts, wenn sie von einer
Angabe über die Schwere und Länge des Körpers, über Alter und Geschlecht und dergleichen begleitet
sind. Kleine Menschen haben im Durchschnitt auch kleinere Köpfe und Hirne, grosse grössere, wie
der 47 hohe Hindu trotz seiner geistigen Befähigung vielleicht den kleinsten Schädelinhalt £1230 C.-C/),
der eines 6/ hohen Europäers dagegen den weit grösseren von 14—1800 C.-C. hat. Aus einem sehr
grossen Schädelinhalte kann man daher wenigstens nicht immer auf einen besser organisirten Geist
schliessen. Weit sicherer geht man dagegen, wenn man das Yerhältniss der drei Hauptregionen des
Schädels misst 2).
1) Edinb. new philos. Journ. 1850. und Froriep's Tagesberichte. 1850. Nr. 153.
2) Da Morton's kostbares Werk (Crania americana) nicht Jedermann zugänglich ist, so werden die Leser es wohl gern
sehen , wenn ich hierbei von seineu Messungen die zahlreichen Bestimmungen der Capacilät der ganzen Schädelhöhle bei den
amerikanischen Stämmen (150 Messungen), welche von seinen Capacitätsbestimmungen wegen ihres Umfangs fast allein
wahren Werth haben und zu den sparsamen WäguDgen von Tiedemann über die amerikanische Race hinzugefügt werden
müssen, mittheile. Die Maasse sind in englischen Cubik-Zollen (— 16,4 C, -Cent.), lassen sich also leicht auf das von mir
gebrauchte Mclermaass berechnen.
Permi an: 83,5; 64,75; 74,5; 79; 75; 76,5; 83; 71,75; 72; 70; 66,5; 74,5; 76,5; 89,5; 68; 68,5; 60; 70;
71; 78,5; 79; 62; 75,5; 77; 71; 74; 83,5; 74,5; 87; 83; 69; 71. — Chimugan: 67,5. — Guichua: 79. —
Atacamas: 75; 84,5; 75. — Araucanian: 77; 84,5; 75. — Mexican: 87; 89,5; 74; 87,5; 76; 83; 77; 74;
77; 80,5; 82; 77; 78. — Chelimaches: 80; 85. — Seminole: 80; 89; 93; 86; 82,5; 91,5. — Muskogee:
94,75; 89,5. — üchee: 81,5. — Cherokee: 88; 74; 81; 70; 82. — Chootaw: 79. — Ottigamie: 89,5. —
Potowatomie: 98. — Chippeway: 94; 85,5. — Menominee: 72,5; 74; 85,25; 86,5; 87; 83,5; 71,5. —
Massasanga: 77,5. — Lenape: 78,5. — Minsi: 72. — Manta: 74,5. — Guinnipiak: 77. — Gepeps-
cot: 77,5. — Miami: 79,75; 90; 82,5; 91. — Natick: 77,75; 83; 77,25; 77,5; 77,5; 100; 77; 77; 70. —
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