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sehen hinauf ungefähr eine Zunahme von 13—-20% in ähnlicher Weise, wie der Wurm an Länge
gegen das Breiterwerden der Hemisphären von 51° bis zu 26o im Menschen fällt.

d) Wahrscheinlich nimmt auch die Höhe der Brücke, die Dicke ihrer Markschichten progressiv
zu, gleichwie das Cerebellum an Höhe progressiv abnimmt und sich mit dieser Abflachung
nach der Quere ausbreitet. Die Zahl ihrer Lagen steht im Yerhältniss zu dem Wachsthum der Hemisphären
, deren Commissur die Brücke ist. Höhe, Wölbung und Schmalheit der Hemisphären weisen
auf den Thierbau, auf einen gewölbteren Wurm hin. Dagegen wird die Tiefe des beuteiförmigen
Einschnitts mit der Vollkommenheit des Cerebellum zunehmen.

3) Auf Geschlechts- und Ragen verschiedenheilen, die gewiss existiren, haben die Beobachter
noch nicht ihr Augenmerk gerichtet.

Ich bin noch nicht zu einem sicheren Resultate darüber gelangt, ob das Weib oder der Mann
eine schwerere und grössere Brücke besitzt. Berechne ich das Gewichtsverhältniss der Brücke und
des Cerebellum, so geben

Brücke : Hemisphären,
die ersten 20 Männer bis zu 60 Jahren 15,85 : 149,76 Grmm. = 9,57:90,43g,

sämmtliche 15 Weiber bis zum 80. Jahre (oder auch

nur die ersten 6 bis zum 60. Jahre) 15,07 : 132,36 — = 10,08 (—22:89,92°).

Darnach haben also im Yerhältniss zu dem Gewicht des Cerebellum die Weiber ungefähr 0,63
mehr Brücke als die Männer.

Da die Brücke nur in ihren Querfasern Product der Hemisphären ist, ihre Längenfasern dagegen
grösstenteils vom verlängerten Mark herrühren, das an ihr sogar einen bedeutenden Antheil hat,
sobald man, wie es bei meinen Wägungen geschehen musste, auch den über den queren Brückenelementen
liegenden Abschnitt der Rautengrube (runde Stränge, Centralgrau) hinzurechnet, so kann
obiges Ergebniss sehr wohl mit dem eben mitgetheilten Resultate zusammenhängen, dass das ganze
Mesocephalum QBrücke und verlängertes Mark) im weiblichen Geschlechte besser bedacht sey, als
seine Hemisphären. Das stärkere Wachslhum der Hemisphären im männlichen Gehirn scheint das
Gewichtsverhältniss der Brücke herabgedrückt zu haben.

Ob und wie sich die Brücke in den Geschlechtern nach ihrer Länge und Breite verschieden
verhält, verdient hierbei wohl eine Vergleichung, weil ihre Länge sich auf die grössere Vollkommenheit
der Hemisphären bezieht, ihre verhältnissmässig grössere Breite
aber auf die grössere Breite und Ausbildung des Wurms.

Es geben aber darüber die Messungen nicht vollkommen gleiche Resultate. Ich stelle die Maasse
von Tiedemann, Valentin und mir selbst zusammen und füge gleich die der Brücke beim Neger
von dem ersleren Beobachter hinzu,

Kinder.
Breite. Länge.
Knabe von i| Jahr 26 Mm. = 65,00° : 14 Mm. = 35,00g (Huschke).

Weiber.

26 Mm. = 41,27°, (Huschke),

Deutsche von 50 Jahren 37 Mm. ~ 58,7$

— — 30 — 33 — = 55,93°

— 2 Fälle 30,33 — = 56,03°
70jährige Deutsche 34 — == 55,74§
91 Jahre 35,0 — = 60,34°

26 — = 44,07° (Huschke),
23,8 — = 43,97° (Tiedemann),

27 — = 44,26° (Huschke),
23,0 — = 39,66°- (Huschke).

I Männer im Mittel 33,17 Mm. = 54,2-2;]

ein Schweizer 38,36 — = 54,84°

Deutscher von 24 Jahren 35,0 — = 55,-");]

— — 48 — 32 — = 52,46°

Neger 30,50 — = 56,65°

31 ä n n e r.

28 — = 45,78g (Tiedemann)

31,59 — = 45,16° (Valentin),
28,0 — = 44,5g (Huschke),
29 — = 47,54° (Huschke),

23,33 — = 43,35° (Tiedemann).

Diese Messungen sprechen für die grössere Länge der Brücke im männlichen Geschlecht und
sind folglich, da der Werth der Brücke neben ihrer Höhe auch in ihrer Länge liegt, unserem Ge-

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