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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/jolles1906/0013
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Philosophie belehrt ihn über die Natur der Dinge, griechisch
yooio'kofia. Der Architekt muss sie ziemlich genau
kennen, da ihm verschiedene naturwissenschaftliche
Fragen aufstoßen, z. B. bei Wasserleitungen. Auch wird
jemand, der nicht philosophisch gebildet ist, Ctesibius,
Archimedes und andere Gelehrte, die ähnliche Vorschriften
gemacht haben, nicht verstehen.

Auch von der Musik muss der Architekt die kanonischen
und mathematischen Gesetze kennen. Um dieses
recht zu verstehen, kann man eine Stelle in Buch V
(S. 110 s ff.) heranziehen. Hier wird bei dem Bau des
Theaters von der Akustik gesprochen. Der Laut der
Stimme verbreitet sich, wie Vitruv sagt, wellenförmig:
Ergo releres architecti naturae vestigia persecuti inda-
gationibus rocis scandentis thealrorum perfecerunt grada-
tiones, ei quaesierunt per canonicum maihematicorum
el musicam rationem ut quaecumque vox esset in scaena,
clarior et suavior ad speclatorum perveniret aures.
Um also ein Theater bauen zu können, muss der Baumeister
die mathematischen Grundsätze der Musik kennen.
Minen praktischen Gebrauch der Musik macht der Baumeister
hei der Herstellung von Katapulten und Skorpionen
, wo die gleiche Spannung der aus Sehnen gedrehten
Seile daran erkannt wird, dass sie auf beiden
Seiten den gleichen Ton geben. Auch beim Anbringen
der Schallgefäße in Theatern und bei der Verfertigung
von Wasserorgeln u. dgl. braucht der Architekt musika-
lisehe Kenntnisse.

Die medizinische Wissenschaft muss er kennen
wegen der besonderen Eigenschaften des Himmelsstriches
(griechisch xX^ata), wegen der Luft, der Plätze, welche
gesund oder ungesund sind, und wegen des Gebrauchs
des Wassers.


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