http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/jolles1906/0020
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c&lumnarum, in partes XVIII etc. item er Iiis parfibus
sive te/rastyli sive hexaslyU sive oclaslyli una pars
smriatur eaque etil modulus, Modulus ist liier also
eine Rechnungseinheit, ein Grundmaß i keines jedoch,
das immer gleich ist, sondern eins, das für jeden Tempel
von neuem festgestellt werden muss. Es wird berechnet
aus einer durch die Praxis gebotenen Größe - - die Breite
der Tempelfront. Dasselbe finden wir überall, wo
modulus in rein architektonischem Sinne verwendet wird
(vgl. S. 91 18 ff. ex Iiis pars una erit modulus etc.).
Proportio ist also die richtige Maßbestimmung der
jedesmaligen Glieder und der Gesamtgestalt eines Werkes
auf Grund des modulus (== rata pars).
Diese Bedeutung von .„relativer Größe" der einzelnen
Teile, oder „relativem Maßverhältnis" des Ganzen wird
klar, wenn z. B. ein Vergleich architektonischer und
anderer Formen gezogen wird S. 85 26: ita dorica co-
lumna virilis corporis proportionem et ßrmitalem et
venustatem in aedifteiis praestare coepil, die dorische
Säule zeigt bei einem Gebäude das „MaßVerhältnis", die
Kraft und die Schönheit des männlichen Körpers.
Dieses Maßverhältnis muss der Definition der ordi-
nalio nach zur Symmetrie herausgearbeitet werden. Da
aber die Symmetrie an und für sich zu den Kategorien
gehört, scheint es besser, über diese Beziehung erst bei
der Behandlung der symmetria zu sprechen und dieses
Wort vorläufig unübersetzt zu lassen.
. . . und das Herausarbeiten aller Verhältnisse
zu dem unter Symmetrie verstandenen
Begriff.
Man kann sich fragen, weshalb denn diese Definition
zweiteilig sei, und in welchem Verhältnis die beiden Teile
zueinander stehen. Ueberschauen wir einen Augenblick
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