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fiigung stehenden Raum berechnet, ist dies bei lang
ausgedehnten Säulenhallen unmöglich. Hier geht man
also anstatt von dem Flächenmaß von dem andern, durch
die Praxis gebotenen, von dem Höhenmaß bei der Berechnung
des modulus aus.
Ob membra also die richtige Hinzufügung in der
Definition der Quantität gewesen sei, ist unsicher. Wenn
wir es beibehalten, lautet die Uebersetzung des ersten Teiles:
Quantität ist aber die Wahl der Maßeinheit
aus einem der Glieder des Werkes selbst.
Weiter ist quantitas ein cotweniens effectus. Con-
veniens ist bei Vitruv nie ein rein aesthetisches Urteil,
überall, wo es vorkommt, ist die Grundbedeutung des
Verbums noch deutlich erkennbar (vgl. S. 115 s).
WCniger fest steht die Bedeutung von effectus. Wir
linden dieses Wort sowohl für das „Ergebnis", das „Resultat
", als für die aesthetische Wirkung des Ergebnisses
gebraucht. Schon Kap. I finden wir die beiden Bedeutungen
nebeneinander. S. 9 11, wo von dem Unterschied
der wissenschaftlichen Grundsätze und der Fähigkeit zur
technischen Ausführung gesprochen wird, lesen wir operis
effectus im Gegensatz zu ratiocinatio; dagegen sehen
wir S. 57, wo von der Herstellung der Porticus Persica
nach der Schlacht bei Plataeae die Rede ist, dass Bildnisse
von Gefangenen in ihrer barbarischen Tracht das
Dach stützten tili et Iiosles horrescereut, timore eorurn
fortitudlnis effectus.
W ie ich glaube, müssen wir aber in dieser Definition,
wo nie von W irkungen, sondern immer von Berechnungen
die Rede ist. auch mit Rücksicht darauf, dass der Be-
griff quantitas den Begriff „Wirkung" unwahrscheinlich
macht, Lieber an der ursprünglicheren Bedeutung festhalten
. W ir übersetzen den zweiten Teil also:
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