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Näheres über die Beziehung zwischen symmetriq
und proportio sahen wir schon bei der ersten Definition,
wo gesagt wurde, dass die proportio zu einer bestimmten
symmetria herausgearbeitet werden soll. Auch eine Stelle
in Buch III (S. 65 1) wurde schon beiläufig besprochen:
Aedium compositio constat ex symmetria, cuius rationem
diligentissime architecti teuere debent. Ea autern pari-
lur a proportione, quae graece ayako^ia dicitur. Proportio
est ratae partis membrorum in omni opere totiusque
commodulatio, ex qua ratio efflcilur symmetriarum.
Die Symmetrie entstellt also aus der proportio, da
aber die proportio zur Symmetrie herausgearbeitet
werden soll, geht hieraus hervor, dass nicht jede
proportio immer notwendig eine Symmetrie bedingt, mit
andern Worten die Schönheit eines bestimmten Maßverhältnisses
beruht natürlich auf dem Maß Verhältnis,
nicht jedes Maß Verhältnis aber erzielt die angestrebte
Schönheit.

Die Maßeinheit (inodulus) ergab sich, wie wir gesehen
haben, aus der Praxis • beim Tempel aus der
durch die Größe des Bauplatzes bedingten Frontbreite.
Aus der Maßeinheit wurde das gesamte Maßverhältnis
berechnet (proportio). Sollte aber das Maßverhältnis
als schön empfunden werden, so musste es zur Symmetrie
herausgearbeitet werden, d. h. nach wohlgefälligen
zusammenpassenden Zahlen berechnet sein oder einen bestimmten
Stil haben.

Welche Zahlen den Eindruck des Schönen hervorrufen
, wurde nach Vitruvs Aussage zum erstenmal aus
der menschlichen Figur hergeleitet (S. 85 21). Kein
Tempel kann ohne Proportion und Stil eine berechtigte
Zusammensetzung haben; diese muss vielmehr in der
genauen Ausrechnung der Glieder die Aeimlichkeit mit


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