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Et privmm in aedibus sacris aut e, columnarum
crassitudinibus aut triglypho aut etiam embate, sed
et ballistae e f'oramine, quod Graeci %z[Ax[rr\\w. vocitant,
navis inlerscalmio, quod diy.Tirf[[m dicitur, item cele-
roruvi operum e membris invenitur symmetriarum ra-
tiocinatio.
Und zwar wird die Berechnung der symmetrischen
Verhältnisse gefunden bei den Tempeln
entweder auf Grund der Säulendicke oder der
Triglyphenbreite oder sonst eines modulus,
aber auch bei der Balliste auf Grund des
Kalibers, das die Griechen ttepttpy][xa nennen,
beim Schiff auf Grund des Abstandes der Ruder-
pfosten, griechisch dia.iü'q-(\>^', ebenso bei andern
Werken je auf Grund eines ihrer Glieder.
Es kann nun die Frage sein, wie weit die Eurythmie,
welche, wie wir gesehen haben, eine venusia species und
ein commodas aspectus ist, über die Symmetrie, weh-lie
wir als einen consensus der ausgerechneten Teile, als
ein Maßverhältnis nach wohlgefälligen Zahlen kennen gelernt
haben, hinausgeht.
Dass wirklich die Eurythmie ein weiterer Begriff
ist als der einfache Anblick der symmetrischen Proportionen
des Ganzen und der Teile, steht nur undeutlich
in der Definition ausgedrückt, geht aber unzweifelhaft
aus den vielen Stellen hervor, in denen Vitruv darauf
hinweist, dass die Symmetrie, streng durchgeführt, nicht
immer eine venusia species bedingt. So wird, nachdem
die, Symmetrien der Säulendicken bei verschiedenen
Tempelgattungen angegeben sind, gesagt, dass ., die Ecksäulen
um ein Fünfzigstel ihres Durchmessers dicker zu
machen sind", quod eae ab aere circumciduntur et gra-
ciliores videntur esse aspicieiitibus (S. 74 5) und Vitruv
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