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Resultat dieser Steigerung — die auctöritas — wird
liier, wie es scheint, am besten als „liebergewicht"
aufgefasst1. Eine ähnliche Beziehung zwischen augere.
und auctöritas finden wir etwas weiter in der Definition
selbst (S. 13 5). Für gewisse Götter, als Venus, Flora usw.,
passen Tempel in korinthischem Stile quod Iiis (Iiis propter
teneritatem graciliora et florida foliisque et volutis
ornata opera facta augere videbunlur ins tum, decorem.
Auch an andern . Stellen scheint Uebergewicht oder
Steigerung, die dem Lateinischen am nächsten kommende
Uebersetzung. In der Einleitung zu Buch III (S. 62 18)
wird ein Spruch von Sokrates erwähnt, „es sollte
eigentlich die menschliche Brust offen und mit Fenstern
versehen sein, damit die Gesinnungen, welche
sie enthält, nicht verborgen, sondern der Beschauung
offen lägen." Vitruv stimmt hiermit überein; „denn nicht
nur die Tugenden und Laster der Seelen würden in dem
Falle aus der Nähe sichtbar sein, sondern auch die
wissenschaftlichen Kenntnisse würden, wenn sie der Betrachtung
des Auges unterworfen wären, den Gelehrten
und Wissenschaftlern ein hervorragendes und sicheres
Uebergewicht (egregia et stabilis auctöritas) geben
(S. 6225). In ganz anderem Zusammenhang wird S. 81 s
von der Höhe des Frieses bei ionischen Tempeln gesprochen :
„Der Fries über dem Epistyl soll um ein Viertel niedriger
sein als das Epistyl selbst, wenn er aber mit Reliefs
ausgeschmückt werden soll, muss er um ein Viertel
höher als das Epistyl sein, damit die Bildwerke Autorität
bekommen (uti auetoritatem habeant sculplurae).
So finden wir S. 71 26 die Konstruktion des eustylen
Tempels beschrieben, bei dem die Interkolunmien eine

1 Vgl. Semper, Der Stil, München 1878, I S. XXXVI.


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