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und zu hören. Wie wir sehen, ist Xenophon hier schon
etwas über das oxoo yyt] sxaota y-eiadai hinaus, und spielt
hier, obwohl es nicht ausdrücklich erwähnt wird, das
..Wie?" schon eine Rolle. Dieses geht auch aus dem
nächsten Beispiel hervor: Auch ein Heer ist, wenn die
Ta£is fehlt, etwas sehr Verwirrtes, was die Feinde leicht
besiegen und was für die Freunde sehr verdrießlich zu
sehen und vollkommen unbrauchbar ist . . ., dagegen ist
ein Heer mit xä£i<; sehr schön zu sehen (%6X\iaxov [xev
iSsüv) für Freunde und für Feinde schwer zu überwältigen.
Auch eine Triere wird als Beispiel herangezogen; hier
vertragen sich die Fahrenden nur, weil sie sv vä&si [jiv
y.a&7jvcat, sv rottet §s 7tpovs6oDa(.v, sv xä£ei S'avaiciTcrooatv, sv
xd£ei S'ejJLßatvooo'. xal Ixßatvooatv. Am deutlichsten aber
geht aus dem Beispiel der axa£ia hervor, dass nicht nur
eine Anordnung in Bezug auf das „Wo?", sondern auch
eine nach der Qualität gemeint sei. Die axo.&a ist etwas
Aehnliehes, wie wenn ein Bauer Gerste, Weizen und
Hülsenfrüchte durcheinander schmisse, und wenn er
Gerstenbrot, Weizenbrot oder Gemüse brauchte, aussuchen
müsste, anstatt einfach zugreifend sich des Wohl-
angeordneten zu bedienen. Also nicht nur nach dem
Platz, sondern auch nach der Qualität soll die Anordnung
geschehen.
So wie wir bei dem griechischen Begriff xä£i<; die
Qualität nicht ausdrücklich erwähnt finden, so fehlt in
den vitruvianisehen Definitionen der ordinatio und dis-
positio der klare Ausdruck für das „Wo?". Es steckt
jedoch etwas von diesem Begriff in den Worten dis-
positio und conlocatio selbst, namentlich aber in com-
posüiones. Vielleicht können wir in der zweiten Definition
: ..Wie die Teile des Bauwerkes in Bezug auf ihre
Qualität zusammengesetzt sind" mit Hilfe des bei Xeno-
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