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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/jolles1906/0102
Seite stehen die Urteile, wie sie uns bei Plinius überliefert
worden sind. Sie stammen, wie die Untersuchungen
von Jahn1, Robert2, Kalkmann3 usw. uns gezeigt haben,
alle aus einer gemeinschaftlichen griechischen Quelle:
Xenokrates. Hier wird eine Art Entwicklungsgeschichte
der griechischen Bildhauerei gegeben, wie sie in Lysipp
ihren Gipfel erreicht habe. Auch was die Eurythmie
und Symmetrie betrifft, finden wir hier in den einander
folgenden Urteilen über verschiedene; Künstler eine fortwährende
Steigerung, jedoch immer in Verbindung mit
größerem oder geringerem Fleiß in der Ausarbeitung
naturalistischer Details. So wird von Myron gesagt,
dass er, obwohl er das Haar nicht korrekter gebildet
habe als die Alten, trotzdem vi de tu?- multiplicasse
veritatem und dass er numerosior in arte et in symmetria
diligentior als Polyklet gewesen sei. Ohne hier
näher auf die Bedeutung dieser oft besprochenen Termini
technici einzugehen, kann man doch sagen, dass
numerosior und in symmetria diligentior jedenfalls bei
Myron dazu gedient haben, die Naturwahrheit zu vergrößern
, und er es hierin weiter gebracht hat als Polyklet
. Das Höchste erreicht nach diesen Aussagen Lysipp:
statuariae arti plurirnwn tradilur contulisse capelliiin
exprimendo, capila minora faciendo quam antiqui Corpora
graciliora siccioraque, per quae procerilas sig-
norum maior viderelur. Nmi habet Latinum nomen
Symmetria quam diUyenlissime custodit inlacta qui ra-
lione quadratas veter am Statur as permutando, rulgo-
que dicebat ab Ulis faclos quales essent homines, a se
qaales viderentur esse. Propriae huius videntur esse

1 Bei: d. sächs. Gesellsch., 1850, S. 128—133.

2 Archäologische Märchen, Berlin 1886, S. 28—82.

3 Die Quellen der Kunstgeschichte des Plinius, Berlin 1898.


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