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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/jolles1906/0105
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Götterfiguren die vollkommene auctoritas gegeben zu
haben." Zuviel decor bei Menschenfiguren und zu wenig
bei Götterfiguren — das beruhte auf einem Mangel an
pondus. In dieser Beziehung wusste Phidias besser Maß
zu halten.

Die taktischen pergamenischen Urteile benutzen nie
die Ausdrücke symmetria oder numerosus (= s5p6d(fctos?).
Vielleicht beweist dieses, dass zu ihrer Zeit diese Ausdrücke
ausschließlich von den Mimetikern benutzt
wurden.

Im Gegensatz zu den xenokrateischen Urteilen,
welche die Erfindung eines jeden neuen naturalistischen
Details ausdrücklich hervorheben, behandeln die pergamenischen
die Naturwahrheit als etwas ziemlich Gleichgültiges
im Vergleich zu decor und pondus, ja sie machen
einmal eine Art Gegensatz zwischen pulchritudo und
similitudo.

Es wäre wichtig, wenn wir mit einiger Sicherheit
ergründen könnten, in welcher Weise in der Malerei,
welche ihrer Art nach sich am leichtesten von der täiiq
entfernt, die Symmetrie und Eurythmie angewendet
wurde. Dass auch hier die Begriffe des taktischen Systems
eine Rolle spielten, geht aus denselben Kunsturteilen
hervor. Wir finden von Apelles, dass er Melanthio
dispositione cedebat, Asclepiodoro de mensuris, hoc est
quanto quid a quoque distare deberet; von Parrhasios,
dass er primus symmetriam picturae dedit (vgl. Memor.
III 10, 3) und zu gleicher Zeit, dass er gewisse naturalistische
Details genauer auszuarbeiten verstand; von
Euphranor, der auch Kolossalstatuen aus Marmor machte,
wird gesagt: videtur usurpasse symmelriam; von Anti-
dotus, dass er diligentior quam numerosior sei, und
endlich wird Pamphilus genannt als omnibus litleris

n
i


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