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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1875-1/0017
Geschichtliches über die Kenntniss der Häute und der serösen Räume des Gehirns

und Rückenmarks.

Es kann hier nicht unsere Absicht sein, alle Angaben der Verfasser über die betreffenden Fragen, von den
ältesten Zeiten bis auf unsere Zeit, anzuführen und zu durchmustern. Uns gehört es nur, jeden bestimmten Fortschritt
so wie auch jeden Rückschritt in der exacten Erforschung dieser Fragen hervorzuheben und die mehr bezeichnenden
Ansichten jeder Zeit zu betonen. Deswegen werden wir hier im Allgemeinen nur solche Angaben
besprechen, welche auf einer mehr selbstständigen Untersuchung gestützt zu sein scheinen. Das übrige wird summarisch
angeführt,

Der übersichtlichen Darstellung wegen könnte es vielleicht wünschenswerth erscheinen, die Geschichte der
weichen und der harten Haut in besonderen Capiteln abzuhandeln. Es hat sich aber bei einem Versuch in dieser
Richtung gezeigt, dass dies schwer auszuführen ist, weil die historischen Data dieser Bildungen oft so innig mit
einander verflochten sind, dass eine solche Trennung in mehrfacher Hinsicht eine künstliche wurde. Deswegen sind
sie hier unten, in zeitlicher Folge, zusammen besprochen worden. Auch die Lymphbahnen der Sinnesorgane mussten
wegen ihrer Verbindung mit den serösen Räumen der Centralorgane in Zusammenhang mit diesen behandelt werden.
In Folge davon ■ soll am Anfang der besonderen zu dieser Abtheilung gehörenden Capitel unserer eigenen Untersuchungen
ein kurzer Rückblick auf die wichtigsten geschichtlichen Data gemacht werden. Die Geschichte der
sonst auch zu den Häuten des Gehirns gehörenden Pacchionischen Granulationen konnte indessen ohne Zwang zu
einer von der Geschichte der Häute abgetrennten Abtheilung geführt werden und ist deswegen als ein Anhang
unten beigefügt.

Hier werden also zunächst folgende Bildungen berücksichtigt:

Die weiche Haut (die Arachnoidea, das Subarachnoidalgewebe, die Pia propria), die harte Haut
(die Dura mater), die serösen Bäume der nervösen Centralorgane und ihre Verbindungen mit den Lymphhahnen
der Sinnesorgane und dem peripherischen Lymphgefäss-system.

Nach Galenus ') wird das Gehirn von zwei Membranen umgeben. Die eine, welche gefässreicher ist, hegt
dem Gehirn an. Die andere {(irpi-fl i) GxAfjprj, meninx dura), welche selmiger (nervosior) ist, befindet sich nach aussen
von der ersteren, haftet mehr an einigen Theilen des Schädels an, dringt durch die Suturen hinaus und hängt mit
dem Pericranium zusammen. Er erwähnt, dass die innere dünne Haut (^ffwyl ij Xsnrri, meninx tenuis) in die Ventrikel
eindringt, will aber nicht, wie mehrere andere ältere Anatomen, diesen Theil besonders Plexus chorioides nennen.
Das Rückenmark ist ebenso wie das Gehirn von Membranen umgeben 2), nur mit dem Unterschied, dass an jenem
keiner Raum zwischen denselben vorhanden ist, was aber am Gehirn der Fall sein soll, und ferner dass am Rücken-

!) Opera omnia. T. III. Ed. Kühn. p. 710. 2) 1. c. T. IV. p. 113.

Key und PiETZius. Studien in der Anatomie des Nervensystems.


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