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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1875-1/0204
)

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Die Scheiden und die Scheidenräume des Opticus und der Zusammenhang derselben

mit den Hüllen und den serösen Räumen des Gehirns.

Historischer Rückblick.

Wie aus der obigen Historik hervorgeht, wussten schon ältere Verfasser, sogar schon Vesalius, dass der Nervus
opticus von einer doppelten Scheide umgeben war, deren äussere fibröse Schicht von der Dura mater, deren innere
von der Gefässhaut des Gehirns eine Fortsetzung sei, und die jede für sich in die Sclera und die Uvea des Auges
übergehen sollten. Cotugno beschrieb einen um den Nervus opticus, durch eine Verlängerung der Dura gebildeten
und an den Sehnerven durch zellulöse Fasern angehefteten Sinus, welcher Feuchtigkeit der Schädelhöhle enthält;
diese Feuchtigkeit ist nach ihm an dem Ende des Sinus in der Nähe des Auges angesammelt. Bei Bichat und Cloquet
findet man sogar die Angabe, dass auch die Arachnoidea den Nervenstamm eine Strecke weit als eine besondere Haut
durch den Canalis opticus begleitet, um sich erst innerhalb der Orbita im Sinne der Bichat'schen Auffassung auf
die fibröse Haut zurückzuschlagen. Magendie lässt die Cerebrospinalfhissigkeit die Sehnerven bei ihrem Eintritt in
die Orbitee verlassen. Später wurde, vorzüglich von Donders, eine grössere Aufmerksamkeit auf die Scheiden des Opticus
gelenkt. Er beschreibt eine äussere dickere und eine innere dünnere, den Nerven zunächst umgebende Scheide;
zwischen ihnen findet sich eine Lage lockeren Bindegewebes, das aus netzweise verbundenen Bündeln besteht. Die
beiden Scheiden wurden von Leber etwas eingehender beschrieben; er fand, dass das zwischen ihnen liegende Balken-
netz von kernführenden Scheiden umgeben ist.

Henle x) fasst die sog. äussere und innere Scheide des Opticus als äusseres und inneres Neurilem auf. Das
äussere geht in die Sclera über, das innere begleitet die Nervenfasern bis in die Nähe der Chorioidea, mit welcher
einige seiner Bündel zusammenhängen, während andere sich gegen die innere Fläche der Sclera umschlagen.
Zwischen beiden, von elastischen Fasern reichlich durchzogenen Schichten des Neurilems befindet sich eine Lage
lockeren netzförmigen Bindegewebes, dessen Bündel, zumal in der Nähe der inneren Schicht, regelmässig von elastischen
Fasern spiralig umwickelt sind.

Dann wurden diese beiden Scheiden besonders von Schwalbe eingehender beschrieben. Er fand, dass der
Raum zwischen ihnen (der subvaginale Raum, Schw.) mit dem Subduralraum des Gehirns in offenem Zusammenhang
stand und davon injicirt werden konnte. Er fand auch, dass von demselben Subduralraum des Gehirns ein Raum
an der Aussenseite der äusseren Opticusscheide (supravaginaler Raum Schw.) injicirt werden konnte, von wo aus die
Lijectionsmasse direct in die Tenonsche Kapsel (Tenonschen Raum Schw.) übergeht, um ferner von da ab durch
die Sclera, um die Venas vorticosse herum, in den Perichorioidalraum sich zu begeben. Diesen letzteren Raum erklärte
Schwalbe für einen Lymphraum, der auch, wie die übrigen genannten Räume, mit Endothelzellen ausgekleidet
ist und eigentlich aus mehreren, durch concentrische Lamellen abgetheilte Spalten besteht. Von diesem Perichorioidalraum
aus konnte Schwalbe auch rückwärts durch dieselben Bahnen den supravaginalen Raum injiciren. Schmidt
erhielt durch Injection des subvaginalen Raums des Sehnerven vom Subduralraum des Gehirns aus Füllung eines
Canalsystems in der Lamina cribrosa und von diesem centripetal streckenweise eine Injection zwischen den einzelnen

) Handbuch der System. Anatomie. Bd 2. 1866.


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