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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1875-1/0233
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Die Lymph- und Saftbahnen der Nasenschleimhaut in ihrer Verbindung mit den

serösen Räumen der nervösen Centraiorgane.

Historischer Rückblick.

Nachdem schon die älteren Anatomen die hypothetische Lehre von einem Abfruss der Flüssigkeiten des Gehirns
nach der Nasenhöhle und dem Gaumen zu gehegt hatten, wurde in der letzten Zeit ein solcher Abnuss, obwohl in
einem anderen Sinne, und zunächst nur nach den Lymphgefässen der Nasenschleimhaut zu, experimentel dargelegt.
Es gelang Schwalbe durch Injectionen vom Subduralraum des Gehirns aus Lymphgefässe in der Geruchschleimhaut
zu füllen. Bei unseren Injectionen von den subarachnoidalen Räumen des Rückenmarks und Gehirns aus
erhielten wir dann Füllung scheidenartiger (perineuraler) Hüllen der Nerven der Geruchschleimhaut und daneben
zwischen diesen Zweigen ein Gefässnetz, welches von den Blutgefässen getrennt und mit Lymphgefässen ganz übereinstimmend
war. Aehnliche Verhältnisse traten ferner ein, wenn wir die Injection vom Subduralraum des Gehirns
und Rückenmarks ausführten. Auch Michel erhielt bei Injection des Subduralraums des Gehirns Füllung
der Lymphgefässe der Geruchschleimhaut.

Histologische Beschreibung.

Unsere in den letzteren Jahren fortgesetzte Untersuchungen haben nicht nur die eben erwähnten Befunde
bestätigt, sondern dieselben sogar in beachtenswerther Weise erweitert. Da die subarachnoidalen Injectionen
eigentlich vom Anfang an den Ausgangspunkt unserer Untersuchungen bildeten, werden wir zuerst über die Resultate
derselben berichten.

Wenn wir eine gefärbte Flüssigkeit, gewöhnlich das Richardsonsche Blau, unter gelindem constantem Druck
nach der oben beschriebenen, von uns im Allgemeinen angewandten Methode in den Subarachnoidalraum eines eben
getödteten Thieres (Hundes oder Kaninchen) hineinfliessen Hessen, wurden, bei Untersuchung der Nasenschleimhaut,
Canäle und Gefässnetze in derselben in verschiedener Ausdehnung damit gefüllt gefunden. Erstens fanden sich
langgestreckte, mehr oder weniger parallele und gerade, indessen im Ganzen von der Lamina cribrosa strahlenförmig
ausgehende, cylinclrische Injectionstuben (Taf. XXXVII Fig. 1); bei näherer Untersuchung erwies sich, dass diese
Injection die von der Lamina ausstrahlenden Zweige des N. olfactorius betraf; es war in der That eine schöne
scheidenartige Injection dieser Nervenzweige vorhanden. Bald war diese Injection sehr vollständig, indem eine grosse
Anzahl der fraglichen Nervenzweige von der Injectionsmasse umhüllt war, bald befand sich nur eine geringere Anzahl
Key und Eetzius. Studien in der Anatomie des Nervensystems. - 55


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