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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0017
sie, die vordere sowohl als die hintere Wurzel, immer dichter zusammen, um dann enge au einander aus diesem
Raum auszutreten. Dabei durchbohren sie nicht, wie früher zuweilen angegeben wurde, die Arachnoidea und Dura
mater, sondern diese beiden Häute senden mit ihnen Scheiden ab, welche wir die Arachnoidal- und Duralscheiden
der Nervenwurzeln genannt haben (Erste Hälfte Taf. I Fig. 10 und 11). Beim Uebcrgang der
Arachnoidea spinalis in die Arachnoidalscheide schlägt sich gewöhnlich ein die Wurzel begleitendes, gefenstertes oder
Balkenhäutchen auf die Innenfläche der Arachnoidea über, um in deren inneres durchlöchertes Häutchen überzugehen
(Erste Hälfte Taf. I Fig. 10). Ebenso setzen sich die subarachnoidalen Scheiden der Wurzeln nach aussen fort, und
von ihnen springen Balkennetze nach der Arachnoidea über. Hierdurch wird aber der Subarachnoidalraum nicht
geschlossen, sondern er läuft mit der Wurzel unmittelbar weiter, um in den diese umgebenden Subarachnoidalraum,
den Subarachnoidalraum der Nervenwurzeln, überzugehen (s. Erste Hälfte, Taf. I Fig. 10). Auswärts von
der Arachnoidalscheide, zwischen ihr und der Dural scheide, befindet sich ein Raum, der Subduralraum der Nervenwurzeln
, welcher unmittelbar mit dem Subduralraum des Rückenmarks zusammenhängt, indem, wie wir früher in
dieser Arbeit gezeigt haben (Erste Hälfte Taf. I Fig. 10), die Arachnoidea weder vollständig noch mit ihrer Ober-
fiächcnschicht auf die Innenfläche der Dura sich überschlägt. Der Subduralraum der Nervenwurzeln ist hie und
da durch ziemlich zahlreiche überspringende Balken durchzogen; die Balken befestigen mithin die Arachnoidea an
die Dura, so dass sie nur auf einen gewissen Abstand von dieser entfernt werden kann. Im Ganzen findet man
hier also, dass die Scheiden der Spinalnervenwurzeln nach demselben Typus angeordnet sind, welchen wir oben
beim Opticus geschildert haben.

Die Arachnoidal- und die Duralscheide begleiten nun die Nervenwurzeln weiter nach aussen, um zuletzt, beim
Uebergang in die Ganglien und in die peripherischen Nervenstämme, in die Scheidenbildungen derselben überzugehen.
Während des Verlaufs nach aussen hin treten nun nach und nach Modificationen in ihrem Bau und ihrer Anordnung
ein. Da aber in dieser Hinsicht bei den verschiedenen Nervenwurzeln bedeutende Variationen vorkommen, werden
wir besonders den allgemeinen Typus darstellen ohne auf topographische Einzelheiten einzugehen. Die hinteren
sowohl als die vorderen Wurzelstämme setzen sich, wie erwähnt, aus mehreren getrennten Stämmchen zusammen,
von denen jedes in der oben geschilderten Weise aus mehreren, durch feine, lamelläre Scheidewände getrennten
Bündeln von Nervenfasern besteht (Taf. I Fig. 7). Diese Stämmchen legen sich dicht an einander und bilden
so den Wurzelstamm, welcher beim Austreten aus dem Subarachnoidalraum des Rückenmarks in der Regel wieder
eine Einschnürung erfährt (Erste Hälfte Taf. I Fig. 10); um den Wurzelstamm schliesst sich die Arachnoidalscheide
. An dem Querschnitt eines solchen Stammes sieht man dünne Scheidewände nach innen zwischen
die verschiedenen, nunmehr als Bündel des Wurzelstammes erscheinenden Stämmchen eintreten. Der vordere
und der hintere Wurzelstamm verhalten sich hierbei gewöhnlich etwas verschieden. Bei dem vorderen, im
Allgemeinen schmäleren Stamm (Taf. I Fig. 7 v) liegen die Bündel meistens dichter beisammen, ihre Scheidewände1
sind dünner und weniger hervortretend. Bei dem hinteren (Fig. 7 h) sind die Scheidewände stärker ausgeprägt und
die einzelnen Bündel liegen schon früh etwas weiter von einander getrennt. Die Trennung der Bündel nimmt aber
nach und nach zu, so dass der g&nze Stamm immer mehr in einzelne Stämme zerfällt. An dieser Auflösung* des

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Wurzelstammes in getrennte Stämmehen betheiligt sich die Duralscheide immer mehr. Hier rnnss aber bemerkt
werden, dass die beiden Wurzelstämme sich auch zu einander in verschiedener Weise verhalten, indem sie bei einer
Anzahl der spinalen Nerven zusammen in einer und derselben Dural- und Arachnoidalscheide austreten, bei anderen
hingegen schon von Anfang an getrennt, sowohl in besonderen Dural- als Arachnoidalscheiden den Häutecanal des
Rückenmarks verlassen. Im letzteren Falle setzen sie zwar ihren weiteren Verlauf getrennt fort, doch legen sie sich
in der Weise allmählig zusammen, dass eine dickere Scheidewand, in welcher Fett und lockeres Bindegewebe vorhanden
sind, sie verbindet. Wenn aber die beiden Wurzelstämme anfangs in gemeinsamen Scheiden verlaufen,
entsteht bald durch Einschlössen des Duragewebes eine Scheidewand zwischen ihnen; nunmehr besitzen also die
beiden Wurzelstämme je eine besondere Dural- and Arachnoidalscheide; sie werden aber noch von einem gemeinsamen
Gewebe, dem epiduralen Gewebe, zusammengehalten. Diese Bildung ist als eine Fortsetzung des das
Rückenmark im Beincanal umgebenden, Blutgefässe, Fett und auch Serum reichlich enthaltenden, lockeren,
epiduralen Bindegewebes zu betrachten. An den Nervenwurzelstämmen tritt dies Gewebe in ein mehr und mehr
inniges Verhältniss zur Duralscheide, indem es sich mit ihren äusseren Schichten so vermischt, dass eine bestimmte
Grenze bei mikroskopischer Untersuchung nicht scharf hervortritt, Aber auch die innere Begrenzung der Duralscheide
wird unbestimmter, indem die von der Dura zur Arachnoidea- übergehenden Balken sehr an Zahl zunehmen


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