Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0029
19

aWesrrenzt und lassen sich mit den Ganglienzellen und der zutretenden Nervenfaser isoliren, wobei man das Ncuri-
lern der letzteren direct zur Kapsel werden sieht. Nicht selten vermochte er die Nervenfaser bis zum Kern, nie aber
weiter zu verfolgen. Ebenso wenig sah er, dass mehr als eine solche Faser in eine Zelle trat. Von der Existenz
der Spiralfasern (die den bei den sympathischen Ganglienzellen beschriebenen ähnlich seien) hat er sich überzeugt
und sie namentlich schön aus Spinalganglien menschlicher Embryonen gesehen; für die nervöse Natur dieser
Spiralfasern fand er indessen keine Beweise, da er nie ihren Uebergang in doppelt contourirte Fasern sah. Für
ihren Uebers-ans: in das von J. Arnold und Courvoisier beschriebene Fadennetz sowie für den Zusammenhang des
letzteren mit dem Kernkörperchen konnte er nie beweisende Präparate gewinnen. Nach ihm findet man bei näherer
Untersuchung mittels verschiedener Methoden, class die Fadennetzzeichnung in ihren polygonalen Feldern Kerne
enthält und eben davon herrührt, dass die Kapsel der spinalen Ganglienzellen von einem unregelmässig polygonalen,
grosskernigen, einschichtigen Plattenepithel ausgekleidet ist. Es gelang ihm nun durch Silberimprägnation die bekannten
Silberzeichnungen an diesem Epithel darzustellen; er bemerkt indessen, dass die Zeichnimg keineswegs immer
eine vollständige und deutliche sei. Auch an frischen Präparaten ist das Vorhandensein des Epithels zu constatiren;
die Kerne dieser Epithelzellen sind gross und rund; die Kapseln selbst aber haben kleinere elliptische Kerne. Ausser
der netzförmigen, durch die Kittsubstanz der Epitheliom bedingten Zeichnung konnte Fraentzel »nie ein anderes Netz,
in specie nie Fäden durch die Zellsubstanz verlaufen sehen)).

Nach Köllikers x) letzter Mittheilung treten die sensibeln Wurzeln der Rückenmarksnerven in keinen Zusammenhang
mit den Ganglienkugeln der Spinalganglien, sondern sie ziehen nur bündelweise durch dieselben. Die Ganglien-
kugeln selbst stehen durch einen, seltener zwei, sehr selten durch noch mehreie Fortsätze mit anderen Nervenfasern in
Verbindung; diese Fasern, die Gangiienfasern, gehen meist, vielleicht immer, peripherisch, so dass mithin jedes Ganglion
als Quelle neuer Nervenfasern anzusehen ist. Die Ganglienkugeln besitzen keine Zellenmembran, aber eine Hülle,
die auf den ersten Blick aus einer gleichartigen Substanz mit Kernen besteht; es lässt sich indessen nachweisen,
dass dieselbe aus kleinen epithelartigen Zellen zusammengesetzt ist, »und so möchte es leicht sein, dass alle diese
Scheiden aus platten verlängerten Zellen nach Art derer, die die Capillaren bilden, bestehen)). Die Fortsätze der
Ganglienzellen sind mit einer besonderen kernhaltigen Hülle, einer Fortsetzung der Scheide der Zellen, versehen;
sie sind anfangs blass, jeder aber setzt sich als eine dunkelrandige Nervenröhre fort. Betreffend die Anzahl der Fortsätze
, so giebt es nach Kölliker-bei Menschen und Säugern sehr zahlreiche unipolare Zellen; seltener sah er Zellen
mit zwei oder gar mit drei und vier blassen Fortsätzen. Die Fortsätze scheinen ungetheilt oder in seltenen Fällen
nach einfacher Zweitheilung in dunkelrandige Nervenröhren, wie erwähnt wurde, überzugehen. Ob hier auch apolare
Zellen vorhanden sind, konnte er nicht entscheiden. Die entspringenden Nervenröhren oder Ganglienfasern, die oft
bogenförmig oder in mehreren kreisförmigen Windungen die Zellen umgeben, sind anfangs fein, werden aber bald
dicker und oft zu mitteldicken oder dicken Nervenröhren.

An den Ganglienkörpern des Ganglion Gasseri des Kalbes fand Julius Arnold 2) Hüllen, welche sehr feine,
dunkle, fadenförmige, in bestimmten Abständen sich unter einander verbindende Linien zeigten; letztere schlössen
hellere polygonale, homogene Felder zwischen sich ein; bei anderen Ganglienkörpern sah er in diesen Feldern Kernbildungen
, die von einer Zone eines feinkörnigen Protoplasma umgeben waren. Diese Hüllen erwiesen sich somit
als aus Zellen bestehend. Bei ausgewachsenen Thieren ergab sich, class mehrere der Hüllen gleichfalls aus Zellen
zusammengesetzt sind; an den meisten aber liessen sich nur anastomosirende Fadennetze finden, die helle Felder
einschlössen. Von der Existenz einer Membran, zu der die Schichte von Zellen in dem Verhältniss der Auflagerung
stehe, konnte er, im Widerspruch zu anderen Forschern, sich nicht überzeugen; vielmehr hatte es immer den Anschein,
als ob die Kapsel selbst aus Zellen zusammengesetzt wäre, und die Theile der ersteren unmittelbar in diejenigen
des benachbarten Stützgewebes übergingen, ohne von ihnen durch eine besondere Membran getrennt zu sein. Die
Hülle der Ganglienkörper stellt eine Membranbildung dar, die in den früheren Perioden ihrer Entwickelung aus
kernhaltigen Zellen, in den späteren aus lichten Blättchen, welche sich aus den ersteren durch allmählige Metamorphose
hervorgebildet haben, bestehen. »Die Hülle des Ganglienkörpers bleibt somit für uns eine bindegewebige,
aus Zellen oder Blättchen aufgebaute, kernhaltige oder vollkommen homogene Haut, die continuirlich mit dem benachbarten
Stützgewebe zusammenhängt». Die Ganglienkörper des Ganglion Gasseri stellen mehr oder weniger rundliche,
meistens etwas abgeplattete Bildungen dar. In dem Kernkörperchen lassen sich mehrere helle Flecken nachweisen.

l) Handbuch der Gewebelehre des Mensehen. Fünfte Auflage. Leipzig 1807.

-) Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und (Vir klinische Mcdicin. Bd 41. 18ß7.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0029