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im Allgemeinen, erwähnt diese Zellen als einer Drüsensubstanz ähnliche Körper. Lauth bespricht sie als scharf
begrenzte Massen einer graulichen, feinkörnig aussehenden Substanz, welche aus einer Ansammlung sehr feiner
Kügelchen gebildet zu sein scheint. Nach Valentin bestehen »die Kugeln der Belegungsmassen oder der Belegungsformation
)) aus einem granulösen Parenchyme, dessen sehr kleine Körnchen von einem halbweichen durchsichtigen
Bindungsstoffe durchzogen werden. Purkinje schildert die Substanz der Ganglienkörperchen als härtlich, durchscheinend
und aus freier, wahrscheinlich nervöser Punktmasse bestehend. Volkmann beschreibt die Ganglienkugeln
als sehr regelmässig geformt; gewöhnlich bemerkt man nach ihm am Rande keine doppelte Contour, in welchem
Bezüge sie für solid gelten könnten. Er überzeugte sich indessen, dass sie aus einer Schale oder Hülse und einem
mehr oder weniger flüssigen Inhalt bestehen; bei stärkerer Vergrösserung erkannte er, dass die Kugeln einen flockigen
Stoff, vielleicht gar kleine Kügelchen, enthalten. Henle hebt ihre röthlichgelbe Farbe, die weiche und der Form
der Eindrücke nach wachsartige Consistenz, die Blässe der Contouren und die körnige Beschaffenheit der Oberfläche
hervor. Nach Hannover ist der Inhalt der Ganglienzellen grobkörniger als der der Flirnzellen. Bendz beschreibt
die Substanz derselben als eine ziemlich grobkörnige, schmutzig gelbe Flüssigkeit. Robin erwähnt den Zelleninhalt
als eine feinkörnige Masse. Bidder (und mit ihm Reichert) bespricht dieselbe als eine mehr oder weniger fein
granulirte, zähe Umhüllungsmasse, an welcher mitunter eine äussere, feine Körnchen, öfters auch Pigmentkörnchen
enthaltende und eine innere körnchenlose, dem Kern zunächst liegende Partie zu unterscheiden sind. Nach Kölliker
ist der Inhalt der Ganglienzellen eine weiche aber zähe, elastische Masse, welche aus einer hellen homogenen Grundmasse
und feinen Körnchen besteht; letztere sind in Gestalt gleichmässig grosser, rundlicher, meist sehr feiner und
blasser, seltener dunklerer und grösserer Körperchen durch den ganzen Inhalt bis ins Innere verbreitet und in
die zähe Grundsubstanz eingebettet. Remak fand (bei Rochen) an jeder Ganglienkugel eine Fortsetzung der Wand
seines Axenschlauches und innerhalb derselben die eigentliche Substanz der Kugel, welche nach Behandlung mit
gewissen Reagenzien ein sehr regelmässiges Gefüge zeigte; es liessen sich nämlich zwei Schichten von Fäserchen
unterscheiden, eine innere, den Kern concentrisch umgebende und eine äussere nach beiden Polen in den Canal
des Axenschlauches hin verlaufende. Axmann erwähnt die Substanz als markigen Inhalt, welcher im ganz
frischen Zustande durchsichtig, zuweilen gelblich mit röthlichem Schimmer, flüssig und deswegen beim Platzen nach
allen Seiten zerfliessend; in Folge der schnell eintretenden Gerinnung wird das Mark zäh, körnig und gelblich.
Nach Stilling enthält das Parenchym der Ganglienzellen eine fast unentwirrbare Masse von kürzeren und längeren
faserähnlichen Theilen resp. feiner oder feinster Elementarröhrchen, und anscheinend körnige Massen der verschiedensten
Form und Grösse. Frey erwähnt den Zelleninhalt als eine zähe teigartige Masse mit zahlreichen sehr feinen
Molekülen eines Proteinkörpers, zu dem noch Fettmoleküle hinzu kommen. Hensen betrachtete die Zellen keineswegs
immer als solide Klümpchen, sondern an vielen Zellen aus dem Ganglion Gasseri sah er im Protoplasma einen
deutlichen, häufig scharf begrenzten Zellenraum mit klarem Inhalt, in welchem der Kern liegt. Nach Polaillon ist
der Inhalt der Kugeln im frischen Zustande hyalin und flüssig, wird aber nach einer oder zwei Stunden fest und körnig.
J. Arnold fand »die Belegungsmasse)) als aus einer mehr oder weniger homogenen Grundsubstanz und Körnern bestehend,
die reihenweise gestellt sind und den Eindruck von feinen Fibrillen machen, die netzförmig angeordnet erscheinen;
am dichtestem ist nach ihm dies Fadennetz an der Peripherie des Ganglienkörpers. Nach Courvoisier erscheint im
frischen Zustande die Zellsubstanz glänzend, undurchsichtig und homogen, nach einigen Minuten wird sie weniger
glänzend und weniger homogen, aber durchsichtiger und fein granulirt. Schwalbe erkannte in manchen Zellen gegen
den Austritt der Nervenfasern hin eine fibrilläre Structur, sowie um den Kern eine concentrische Strichelung. Arndt
stellte eigenthümliche Ansichten über die Zusammensetzung der Substanz der Spinalganglienkörper auf; sie besteht nach
ihm aus kleinen weisslich glänzenden, sphäroiden Körperchen, welche durch eine matt grauliche, elastisch dehnbare
Substanz verbunden sind und in ihrem Inneren einen zerklüfteten Hohlraum enthalten, der von einem dunklen
Kügelchen differenter Substanz eingenommen wird. Die »sphäroiden Körperchen)) oder ))Elementarkügelchen)> liegen
gewissermassen eingebettet in ein Protoplasma, und als optischen Ausdruck bekommt man ein feines grauliches Netzwerk
zu sehen, das die lichte, aber von dunklen, gewimperten Körperchen durchsetzte Substanz nach allen Richtungen
durchzieht. Die Kügelchen liegen im Protoplasma zu Gruppen vereinigt; je drei, vier, sechs und noch mehr der letzteren
sind noch von einem Protoplasmamantel umgeben. Nach den Fortsätzen hin und um den Kern herum zeigen
die Küo-elchen eine mehr gleichmässige Lagerung und lassen Reihenbildungen erkennen, welche in der Nähe des
Kerns sehr scharfe Kurven bilden. Die von ihm bei den sympathischen Ganglienzellen beschriebenen ))Ellipsoiden))
konnte er in den Spinalganglienzellen nicht finden. Schwalbe endlich sagt bezüglich der Substanz der Spinal-
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