http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0045
weitere Strecke der Zelle zerstreut; auch kommt es vor, dass sie zu zwei mehr oder weniger bestimmten Haufen
angeordnet sind. Bald liegt die Ansammlung in der Nähe des Kerns, bald entfernter von ihm, erstreckt sich aber
im Allgemeinen bis an die Oberfläche der Zellensubstanz. Die Pigmentkömehen sind rundlich oder oval, stark
lichtbrechend und glänzend, von braungelber Farbe und etwas wechselnder Grösse, indem sie bei einigen Zellen
grösser, bei anderen kleiner sind; immer sind sie aber grösser als die Körnchen der Zellensubstanz. Sie sind in
verschiedener Anzahl vorhanden, indem sie bald grössere bald kleinere Haufen bilden, bald nur mehr einzeln oder
in geringer Menge vorhanden sind.
In die Zellensubstanz liegt ferner der Kern, bald mehr central, bald mehr peripherisch, eingebettet. Er ist
von wechselnder Grösse, indem er bei den grösseren Ganglienzellen im Allgemeinen einen bedeutenderen ümfang
hat als bei kleineren; ein ganz bestimmtes Grössenverhältniss findet aber zwischen dem Kern und der Zelle nicht
statt, Ohne Anwendung von Reagenzien und Erhärtung erscheint der Kern ganz hell und ungefärbt, durchsichtig
und homogen, sowie von scharfer Begrenzung, aber ohne dass man eine umgebende Membran wahrnehmen könnte.
So erscheint ' er auch in der Regel nach der Erhärtung. Durch Ueberosmiumsäure wird er etwas dunkler. Durch
einige Reagenzien, besonders Chromsäure und Essigsäure, entsteht in ihm eine Differenzirung, so dass Körnchen und
fadenähnliche Bildungen hervortreten; diese sind aber nur künstlich entstanden. Nach unserer Meinung ist die Substanz
des Kerns nicht wahrhaft flüssig, sondern mehr festweich; durch Ziehen der Zelle bei der Präparation sieht
man ihn deswegen hie und da seine Gestalt etwas ändern, so dass kurze künstlich entstandene Ausläufer von ihm
abgehen. Die natürliche Gestalt des Kerns ist die einer an zwei Polen ein wenig ausgezogenen Kugel. Er erscheint
mithin rund oder rundlich oval. Er ist im Allgemeinen nur wenig abgeplattet, selten, und wie es scheint nur durch
die Präparation (Schrumpfung u. d.), ganz flach, scheibenförmig. Gegen das Zellenprotoplasma ist er immer scharf
abgegrenzt. Er sendet in dasselbe keine andere Ausläufer hinein als die eben erwähnten künstlich entstandenen;
die körnige Substanz des Zellenprotoplasma liegt ihm ganz dicht an, ohne einen besonderen, hellen, körnchenfreien
Hof zu zeigen. Wenn, wie es in erhärteten Präparaten hie und da geschieht, der Kern aus einer etwas verstümmelten
Zelle herausfällt bleibt ein der Gestalt des Kerns entsprechender, schalenförmiger Hohlraum zurück. Auch
an Kernen, welche aus ihren Zellen gefallen sind, sieht man nie eine Membran, nur bei nicht ganz scharfer Einstellung
eine breite etwas dunkle Contour. In den menschlichen Spinalganglienzellen fanden wir stets nur einen Kern.
Im Kern lie^t wie bekannt, entweder ganz central oder auch etwas peripherisch das Kernkörperchen.
Es ist ein kuo-liges' Gebilde, welches das Licht stark bricht, einen ausgesprochenen Glanz besitzt und, schon ohne
r> • i . • n „^w^lip crplblich- oder grünlich-graue Farbe zeigt. Im Allgemeinen scheint es homogen
Reagenzien untersucht, eine scnwaclie, geiuuou uue ö ö ö to to
, . i j • i+ ^nri qp/inoy Substanz kleine dunkle Gebilde von verschiedener Anzahl und Grösse,
zu sein; nur hie und da sient man m »ciu.^ i
welche den sogenannten Nucleololi entsprechen. Ob diese im frischen Zustande vorkommen oder nur nach dem
Tode durch eine Differenzirung der Substanz entstehen, ist zweifelhaft (S. unten). Auch am Kernkörperchen ist
keine Membran vorhanden; seine Begrenzung gegen die Kernsubstanz ist scharf, aber seine Contour ist auf Grund
seiner kugligen Gestalt und starker Lichtbrechung breit und dunkel; bei ganz scharfer Einstellung seines Mittelplans
. n , , . 7, n j.„__ QT1 Qpir<pm Rande. Vom Kernkörperchen gehen nie Ausläufer, weder in die Substanz
sieht man keine Doppelcontoui an seinem ix*i±u.v r ö
i T7. • p,.A+AJn«mn clor Zelle u. s. w. In den menschlichen Spinalganedienzellen sahen wir nur
des Kerns, noch gar ms 1 lotopiasma ^ r e> &
ein Kernkörperchen.
-p. . ,t • p vrm Rrrtnalffanfflienzellen fanden wir einen Wechsel in der Grösse derselben (inner-
Beim Messen einer rieine von upmo-ig ö
halb der Kapseln gemessen) zwischen 0.018 und 0.08 Mm. Als Mittelmass könnte man für den grössten Durchmesser
0.050—0 065 Mm. angeben. Der Durchmesser des Kerns schwankt zwischen 0.007 und 0.0016 Mm.; im Mittel betraf
er 0 0011_0 0014 Mm Das Kernkörperchen misst 0.0016—0.008 Mm. oder im Mittel 0.004 Mm. Als bezeichnend
für das gegenseitige Grössenverhältniss zwischen der Zelle, dorn Ken. und dem Kernkörperchen mögen folgende
Messungen einiger verschieden grosser Zellen dienen:
Zelle.
Kern.
Kernkörperchen
0.024.
0.0112.
0.0016.
0.0288.
0.0112.
0.0016.
0.0288.
0.008. '
0.0024.
0.0352.
0.0128, .
0.0032.
0.04.
0.0112.
0.0024.
0.048.
0.0144.
0.0024.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0045