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Zelle.
Kern.
Kernkörperchen.
0.048.
0.0112.
0.004.
0.056.
0.0128.
0.004.
0.064.
0.0128.
0.0048.
0.064.
0.016.
0.0048.
0.064.
0.016.
0.0064.
0.072.
0.0144. -
0.004.
0.072.
0.016.
0.0048.
0.08.
0.016.
0.0056.
0.08.
0.016.
0.008.
Aus diesen Massen geht also, wie oben erwähnt, hervor, dass mit zunehmender Grösse der Zellen im Ganzen
auch eine Vergrösserung des Kerns und des Kernkörperchens eintritt, ohne dass indessen ganz bestimmte Regeln in
dieser Hinsicht sich aufstellen lassen. An einigen gemessenen Zellenausläufern wurde eine Breite von 0.004—0.0055
Mm. beobachtet.
Nach dieser Schilderung der Zellensubstanz, des Kerns und Kernkörperchens gehen wir zu der wichtigen
Frage von den Zellenausläufern über (Taf. III Fig. 1—3). Es hängt dieselbe innig mit der von der Gestalt
der Zellen zusammen. Die Spinalganglienzellen des Menschen sind im Allgemeinen von rundem oder ovalem Umfange
. An isolirten Zellen sieht man oft, aber durchaus nicht immer, dass sie etwas abgeplattet aber nicht scheibenförmig
sind; an denselben findet man ausserdem gewöhnlich an einer Seite eine flachere Partie, welche zuweilen
sogar etwas schalenförmig ausgehöhlt sein kann. Uebrigens wechselt auch die Gestalt, so dass( man hie und da an
ihnen grössere oder kleinere Unregelmässigkeiten wahrnehmen kann. Zuweilen liegen die Zellen nahe beisammen
und drücken sich dadurch gleichsam gegen einander ab, wodurch die Gestalt Modifikationen erfährt. Trotz dieser
Variationen ist der allgemeine Typus der einer Kugel oder eines ovalen Körpers. Wenn man unerhärtete oder in
schwachen Chromsäurelösungen, Glycerin-Wasser oder Bealeschem Carmin aufbewahrte Ganglien zerzupft, bekommt
man eine Menge isolirter Ganglienzellen, die frei in der Flüssigkeit flottiren. Die meisten sind kuglige u. dergl.
Körper ohne alle Fortsätze. Hie und da findet man indessen Zellen, von deren einer Seite ein fadenförmiger Fortsatz
ausläuft, aber immer nur ein einziger (Taf. III Fig. 1—3). Nie sahen wir entgegengesetzt — oder einseitig — bipolare
noch auch multipolare Ganglienzellen in den Spinalganglien des Menschen. Der Fortsatz oder Ausläufer dieser
mithin unipolaren Ganglienzellen geht gewöhnlich mit einer etwas verbreiterten Partie von dem Protoplasma der
Zelle, oft von einer abgeplatteten Stelle derselben, aus. Oft geht er in schiefer Richtung von dem Ansätze, sich
um die Zelle biegend, aus, so dass man zuweilen, besonders an in situ liegenden, nicht isolirten Zellen, nur mit
Schwierigkeit seinen Weg verfolgen kann. Der Ausläufer ist in der Regel ziemlich breit, mit meistens parallelen
Rändern; im Durchschnitt ist er rundlich oder oval. Seine Substanz ist beim Abgang undeutlich körnig, dann gewöhnlich
mehr homogen; zuweilen ist er auch der Länge nach schwach gestreift. Im Ganzen ist er als eine Verlängerung
des etwas modificirten Protoplasma oder der Zellensubstanz der Ganglienzellen anzusehen, obwohl seine Beschaffenheit
bald nach dem Austreten insofern sich verändert, als die Körnchen stark an Zahl abnehmen und undeutlich
hervortreten. Sehr bald nimmt nun der Ausläufer so vollständig den Charakter eines Axencylinders an, dass man
ihn von einem solchen keineswegs zu unterscheiden vermag. Sein sonstiges Verhältniss zu den Nervenfasern werden
wir nach der Beschreibung der Zellenkapsel genauer besprechen.
Jede Spinalganglienzelle ist in eine besondere Hülse oder Kapsel eingeschlossen, welche im Allgemeinen
der Gestalt und Grösse der Zelle ziemlich genau entspricht (Taf. III Fig. 3, 4; Taf. II Fig. 4—7). Die Kapsel ist
mithin grösser oder kleiner, je nach der Grösse der betreffenden Zelle, und ihre Gestalt ist die einer hie und da
etwas abgeplatteten oder sonst nicht ganz regelmässigen Kugel; oft ist sie auch mehr oder weniger eiförmig. Jede
Kapsel besteht aus einer Membran und einer diese inwendig bekleidenden Zellenschicht. An erhärteten Schnitten
der Spinalganglien tritt nicht immer die Membran ganz deutlich hervor, weil die Kapseln in das interstitielle Bindegewebe
so dicht eingebettet sind, dass sie nach der Auffassung einiger Histologen nur als eine nicht selbständige
Grenzschicht jenes Gewebes erscheinen. Bei Zerzupfungspräparaten und besonders bei Präparaten von Ganglien,
in welche eine Stichinjection von Ueberosmiumsäure gemacht wurde, löst sich die Frage vom Vorhandensein einer
Kapsehnembran in ganz bestimmter Weise (Taf. II Fig. 7). Es isoliren sich hierdurch die Kapseln mit ihren ein-
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