Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0053
43

gepresst gewesen ist, dass die Kerne der letzteren entsprechende Eindrücke in das Protoplasma der Zelle gemacht
haben. Frisch untersucht, sowie nach guter Erhärtung in Osmiumsäure, erfüllt die Zelle ihre Kapsel. Der fragliche Raum
scheint also durch Schrumpfung entstanden zu sein. Häufig findet man auch die Kapsel durch diese Schrumpfung
mehr oder weniger gerunzelt. In der Regel zeigen sich bei schöner Isolirung an den Zellen zwei Ausläufer, von
welchen, wie schon Stannius und Langerhans hervorgehoben haben, der eine, der peripherische, breiter als der andere,
centrale, nach dem Gehirn verlaufende, ist. Die beiden Ausläufer entspringen sehr häufig einander gerade gegenüber
, wodurch die Zelle eine mehr oder weniger ausgesprochen spindelförmige Gestalt bekommt, oder es sind die
Ursprungsstellen der Ausläufer einander mehr oder weniger genähert, so dass die Zelle sich stärker nach der einen
Seite ausbuchtet (Taf. III Fig. 26). Letztere Gestalt sieht man im Allgemeinen dort, wo die Zellen ganz dicht mit
den Kapseln gegen einander gedrückt in Längsreihen liegen, wobei natürlich der schräge Ursprung der Ausläufer
durch diese Anordnung der Zellen bedingt wird. Der breite peripherische Ausläufer ist, wie Langerhans bemerkt,
im Allgemeinen dunkler und sieht ein wenig körniger aus als der centrale. Er erweitert sich am Uebergang in die
Zelle und o-eht unmittelbar in ihr Protoplasma über. Man erkennt hier an dem Ausläufer eine im Ganzen schwache,
bisweilen mehr, bisweilen minder ausgesprochene Andeutung einer Längsstreifung, die zum Theü von der Anordnung
der Körnchen herrührt. Häufig sieht man jedoch diese Streifung erst in einer gewissen Entfernung
von der Zelle an dem Ausläufer auftreten. Als Fortsetzung der Kapsel geht mit dem Ausläufer eine Scheide ab,
die oft ziemlich weit absteht, oft dagegen mehr dicht demselben anliegt. Die Kapselkerne, welche, wie oben bemerkt
wurde, an der Abgangsstelle häufig gedrängter liegen, werden sogleich nach dem Austritt sehr spärlich und schon
in der Nähe der Zelle oft nur eine Ganglienzellenlänge davon entfernt, treten an dem Ausläufer die den Nervenfasern
des Neunauges eigentümlichen, unten näher zu beschreibenden langgezogenen Kerne auf (Taf. III Fig. 25, 26).
Der Ausläufer geht als myelinfreie Nervenfaser unmittelbar fort, und es gelingt bei vorsichtiger Präparation sehr
leicht die Faser in fast beliebiger Ausdehnung in Zusammenhang mit der Zelle zu isoliren. Der schmale, in
der Regel mehr blasse, centrale Ausläufer verhält sich zu der Zelle und ihrem Protoplasma im Allgemeinen ganz
wie der peripherische. Entweder erweitert er sich mehr oder weniger beim Uebergang in den Zellenleib oder es
findet sich hier gar keine, oder nur eine sehr kleine Erweiterung vor. Das Protoplasma der Zelle ist dann nur an
der Abgangsstelle ein wenig ausgezogen und geht mehr diffus in den Ausläufer über, oder ist mit einem kleinen
scharfen Absatz gegen den Ausläufer begrenzt, welcher dann häufig schon von Anfang an die Breite hat, welche
er nachher als Nervenfaser in der Wurzel des Stammes behält.

Um die Dickenverhältnisse der beiden Ausläufer zu einander und zu der Zelle zu bestimmen, sowie auch um
die übrigen Theile der Zelle mit einander in dieser Hinsicht zu vergleichen, haben wir mehrere Messungen angestellt,
von welchen wir hier einzelne anführen. Die Zellen sind im Ganzen von ziemlich gleicher Grösse; gleichwohl
kommen beträchtliche Schwankungen in Betreff derselben vor, indem man neben den grösseren ganz kleine findet,
wie die Fig. 27 der Taf. III zeigt. Die hier abgebildete grössere Zelle war 0.096 Mm. lang und 0.078 Mm. breit,
die kleinere nur 0.045 Mm. lang und 0.036 Mm. breit; die Zellen können aber sowohl etwas grösser, wie etwas
kleiner sein. Im Allgemeinen scheinen uns die meisten von ihnen, nach Behandlung mit Müllerscher Lösung (ohne

-rr , v „T1-anhon 0 04 und 0 06 Mm. in der Breite, sowie zwischen 0.05 und 0.07 Mm. in der Länge

rvapsel gemessen), ungelanr zwiscnen u.v* ui a

zu schwanken; die kleineren bleiben hinter diesen Massen zurück, während die grösseren sie übertreffen. An einer
Zelle die 0 05 breit und 0.07 Mm. lang war, mass der breite Ausläufer 0.008, der schmale 0.0065 Mm., und diese
Masse dürften im Ganzen die relativen Verhältnisse ziemlich genau wiedergeben. Uebrigens kommen grosse Schwankungen
auch hier vor. An einer Zelle, die 0.035 Mm. breit und 0.065 Mm. lang war, mass der breite Ausläufer
0.009, der schmale 0.0045 Mm.; an einer anderen, welche 0.045 Mm. breit und 0.065 Mm. lang war, mass der breite

i Tin nn^ Tm Allgemeinen scheint der breite peripherische Ausläufer, innerhalb seiner

Ausläufer 0.008, der schmale u.uua. xm xx ö

c , .• i a aha rmrl 0 009 Mm , der schmale centrale zwischen 0.003 und 0.0065 Mm. in der Breite
ocheide gemessen, zwischen O.UUb una v.wj ^ ,

, ., tt -t „ ;a+ a« rhV kleinen Kapselkerne mit den Kernen und Kernkörperchen der Ganglienzelle

zu schwanken. Von Interesse ist es, tue L i ©

«n vergleichen. Eretere massen gewöhnlich zwischen 0.0045 und 0.0065 Mm. in der Länge und nur 0.003 hiS 0.004
Mm. in der Breite.

Die Kerne der Ganglienzellen halten dagegen 0.015 bis 0.025 Mm. im Durchschnitte. Die meisten messen
ungefähr 0 020 bis 0.024 Mm. Die Kernkörperchen schwanken in ihrer Grösse im Allgemeinen zwischen 0.005 und
0,008 Mm ' und sind also wenigstens eben so gross, in der Regel aber etwas grösser, als die ganzen Kapselkerne.
Es verdient auch bemerkt zu werden, dass die Kernkörperchen der Ganglienzellen in ihrem Durchschnitte fast so


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0053