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sind verhältnissmässig klein. Einige Massangaben mögen diese Verhältnisse beleuchten. Die fraglichen Zellen
schwanken grösstenteils zwischen 0.008 und 0.026 Mm. in der Länge, 0.0064 und 0.0096 Mm. in der Breite. Die Kerne
messen im Allgemeinen ungefähr 0.008 Mm., können aber bis zu 0.0048 herabsinken. Die Kernkörperchen messen
zwischen 0.0016 und 0.002 bis 0.003 Mm., können aber auch eine Grösse von nur 0.0008 haben. Die Ausläufer dieser
Zellen scheinen uns zwischen 0.0012 und 0.004 Mm. zu schwanken. Bei einer sehr kleinen Zelle, die nur 0.008 Mm. lang-
und 0.0064 Mm. breit war, mass der Kern 0.0048 Mm., das Kernkörperchen 0.0008, der eine, breitere, Ausläufer 0.0016,
der andere, schmälere nur 0.0012 Mm. Bei einer anderen, die 0.016 Mm. lang und 0.0096 Mm. breit war, war der
Kern O.OOS Mm., das Kernkörperchen 0.002 Mm., der eine Ausläufer 0.004 Mm., der andere 0.003 Mm. Bei einer Zelle
von 0.022 Mm. Länge und 0.011 Mm. Breite, mit einem Kern von 0.0048 Mm., war der eine Ausläufer 0.0024, der
andere 0.0016 Mm. u. s. w. Unter diesen kleinen Ganglienzellen finden sich nun einzelne, welche eine bedeutendere
Grösse zeigen, und so entstehen Uebergangsformen zu der noch zu beschreibenden dritten Zellenform des Acusticus.
Diese dritte Form besteht aus sehr grossen Ganglienzellen, welche theils vereinzelt unter den andern, gewöhnlich
aber in grösseren Nestern dicht nebeneinander in vollständig ganglionärer Anordnung liegen. Sie nehmen sich wie
Riesen unter den oben beschriebenen Pygmäen aus. Sie sind in der Regel kugelrund, dunkler körnig als die
kleinen und haben grosse Kerne und Kernkörperchen wie die Ganglienzellen des Trigeminus. Die Kapseln sind
stark, die Kapselkerne sparsamer als bei den Ganglienzellen des Trigeminus, und der protoplasmatische Ueberzug
der Innenfläche scheint uns auch dünner als dort zu sein. Häufig sieht man nur drei Kapselkerne am Umriss der
optischen Durchschnitte; bisweilen kann man jedoch bis zu zehn oder darüber an den grösseren Zellen rechnen.
Diese Zellen messen ungefähr 0.030 Mm. bis 0.064 Mm., ja wir haben eine sehr grosse Zelle von 0.18 Mm. gemessen.
An dieser Zelle mass der Kern 0.021 Mm.; an einer andern Zelle von 0.042 Mm. Grösse war der Kern 0.0064 Mm.
und dies letzte Mass ist das gewöhnliche für die Kerne. Wenn diese grossen Zellen in natürlicher Lage sich befinden
, sieht man im Allgemeinen gar keine Ausläufer an denselben, oder auch nur einen einzigen. Beim Isoliren
bemerkt man auch an den meisten nur einen Ausläufer und könnte dann sehr geneigt sein anzunehmen, dass hier
wirklich unipolare Zellen vorkommen. Bei genauerer Untersuchung findet man jedoch an vielen von den Zellen
ganz bestimmt zwei Ausläufer, von welchen der eine in der Regel gröber als der andere zu sein scheint. Sie gehen
nicht einander o-erade gegenüber ab, sondern einander genähert; daher ist es verhältnissmässig schwer und erfordert
eine günstige Lage der Zelle, um beide Ausläufer auf einmal zu sehen. Die Ausläufer dieser Zell en oder die zugehörigen
Nervenfasern sind verhältnissmässig grob. Wir haben solche bis zu einer Dicke von 0.009 Mm. oder noch
mehr gemessen. An einer Zelle von 0.035 Mm. Grösse war der gemessene Ausläufer indessen nur 0.0032 Mm. dick,
an einer Zelle von 0.064 Mm. Durchmesser war er 0.0048 Mm., und an der erwähnten grossen Zelle von 0.18 Mm.
Grösse war er 0.012 Mm.
Das Bindegewebe und die Saftlbahnen der Spinalganglien.
Historischer Rückblick.
Nachdem wir den wesentlichsten Bestandtheil der Ganglien, die Ganglienzellen, geschildert haben, bleibt uns
übrig, das Bindegewebe und die Saftbahnen jener Organe zu besprechen. Schon bei älteren Anatomen findet man,
wie aus der obigen geschichtlichen Darstellung hervorgeht, einige Angaben über die Umhüllungen und das bindegewebige
Stützgewebe der Ganglien. Vieussens sagt, dass die Ganglien von der Dura und der Pia mater umhüllt sind.
Key und Retzius. Studien in der Anatomie des Nervensystems. 12
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