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dass man sie zu derselben Art histologischer Elemente rechnen muss. Die Verbreitung der myelinfreien Nervenfasern
ist indessen bei den verschiedenen Nervenstämmen sehr verschieden. Die Frage von der relativ grösseren
oder fferina-eren Zahl dieser Fasern in den Nervenstämmen ist ausserdem nicht leicht zu behandeln, da dieselben
oft nur mit Schwierigkeit zu finden sind. Im Allgemeinen kommen sie aber sparsam vor; in einigen Bündeln eines
Nervenstammes sind sie etwas zahlreicher, in anderen nur sehr selten vorhanden; zuweilen vermisst man sie ganz.
Bald liegen sie nur einzeln zwischen den Myelinfasern, bald, und zwar öfter, finden sich mehrere derselben zu
Bündelchen ecesammelt.
Die cerebrospinalen Nervenfasern anderer Wirbeltliiere.
Ausser beim Menschen untersuchten wir unter den Säugethieren näher die Nervenfasern beim Hunde und
Kaninchen, unter den Vögeln die des Buchfinks, unter den Batrachiern die des Frosches und der Kröte, unter den
Fischen die des Hechtes und des Neunauges.
Beim Hunde (Taf. VIII Fig. 1—6) prüften wir die myelinhaltigen Nervenfasern sowohl in frischem Zustande
als nach Erhärtung, besonders in Osmiumsäure. Die Verhältnisse waren mit denen beim Menschen im Ganzen so
übereinstimmend, dass wir keine ausführlichere Darstellung derselben geben werden. In den Axencylindern (Taf. VIII
Fig. 5, 6) fanden wir oft ziemlich deutlich das längsgestreifte Aussehen und in den Streifen die Körnerreihen. Die
Myelinscheide bot nichts Besonderes; die Schwannsehe Scheide zeigte ganz entsprechende Einschnürungen, sowie von
Körnchenzonen umgebene ovale Kerne zwischen denselben. Die Anordnung der Einschnürungen bei den verschiedenen
Fasern und das Verhältniss der Kerne zu jenen folgt beim Hunde denselben Gesetzen wie beim Menschen. In der
Tabelle über Masse von Nervenfasern beim Hunde findet man also bei steigender Breite der Fasern eine steigende
Entfernung zwischen den Einschnürungen, obwohl wie beim Menschen eine Reihe von Variationen in dieser Hinsicht
vorkommt. Im Ganzen scheinen die Segmente zwischen den Einschnürungen bei gleicher Breite der Fasern ungefähr
dieselbe Läne-e zu besitzen wie beim Menschen. In der Tabelle sind indessen nicht die schmälsten und die breitesten
Fasern aufgeführt. Der Kern liegt selten ganz in der Mitte zwischen den Einschnürungen, vielmehr gewöhnlich
einer derselben etwas näher.
Myelinhaltige Nervenfasern des Hundes.
Breite
der
Nervenfaser.
Entfernung
zwischen
zwei Einschnürungen
.
Entfernung
von der einen
Einschnürung
bis zum Kern.
Länge
des Kerns.
Entfernung
vom Kern bis
zur anderen
Einschnürung.
Mm.
Mm.
Mm.
Mm.
Mm.
0,004
0,3232
0,128
0,0112
0,184
0,0048
0,1872
0,088
0,0112
0,088
0,0048
0,1952
0,096
0,0112
0,088
0,0048
0,1984
0,072
0,0112
0,1152
0,0048
0,2256
0,112
0,0090
0,104
0,0048
0,2544
0,128
0,0112
0,1152 .
0,0048
0,2656
0.128
0,0096
0,128
0,0048
0,2816
0,144
0,0096
0,128
0,0048
0,2848
0,128
0,0128
0,144
0,0048
0,3648
0,176
0,0128
0,176
0,0048
0,3244
0,152
0,0144
0,168
0,0004
0,3856
0,168
0,0096
0,2 0 8
0,0064
0,4352
0,192
0,0112
0,232
0,0004
0,4448
0,224
0,0128
0,208
0,008
0,4 528
0,20S
0,0128
0,232
0,008
0,5168
0,264
0,0128
0,24
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