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als einfach rund und in eine Hülle eingeschlossen. Remäk sah beim Kaninchen, besonders jüngeren, zwei Kerne.
Schwann erwähnt den Kern als ein excentrisch in der Ganglienkugel liegendes, rundes Bläschen und Henle als ein,
bisweilen zwei wasserhelle Bläschen. Lieberkuehn verfolgte dann zuweilen (beim Frosch) den Ganglienzellenausläufer
bis zum Kern hinein und sah ihn dort endigen. Axmann meinte auch einen Uebergang des eintretenden Axen-
cylinders in die helle Scheibe (den Kern) zu finden. Nach Hensen scheint an vielen Zellen der Kern mittelst Fäden
durch den erwähnten, letzteren umgebenden, scharf begrenzten Zellenraum hindurch mit der Wand in Verbindung
zu stehen. J. Arnold sah (beim Frosch) vom Kernkörperchen ausgehende Fäden die Substanz des Kerns scharf
contourirt durchsetzen. Courvoisier beschrieb den geraden Zcllenausläufer als im Kern endigend. Gute sah an
einzelnen der nach ihm bipolaren Zellen des Kaninchens die beiden Fasern in die zwei Kerne übergehen. Nach
Kollmann und Arnstein endigt beim Frosch der breite gerade Fortsatz (der Axencylinder) in dem Inneren des Kerns
knopfförmig angeschwollen, nachdem er gerade oder nach einer halben Schraubentour dahin gelangt ist. J. Arnold
vertheicligte seine Angaben über radiär vom Kernkörperchen ausgehende, die Kernsubstanz durchsetzende Fäden.
Diese Fäden konnte Kölliker dagegen nicht erkennen; Friedlander sah sie aber in sehr vielen Fällen. Schwalbe
fand in den Ganglienzellen erwachsener Kaninchen und Meerschweinchen immer, bei jungen oft, zwei Kerne. Courvoisier
konnte von einer Endigung der Markscheide der geraden Faser im Kern nichts sehen. Stieda erkannte
keinen Zusammenhang zwischen Ausläufer und Kern. Bidder, der beim Kaninchen ebenfalls in den meisten Zellen
doppelte Kerne fand, sah einmal die beiden Kerne durch einen Commissurfaden verbunden. Vom Zellenkern abgehende
Fäden sah er nur selten. Beim Hunde konnte er nie den Zellenfortsatz als gesonderten Faden zum Kern verfolgen.
S. Mayer erkannte gar nicht selten feine, ziemlich zahlreiche, vom Kern ausstrahlende Fäden; die Kernsubstanz sei
nicht homogen, sondern enthalte ebenfalls feine Fäden, welche mit den feineren, nicht aber mit den gröberen Zellenfortsätzen
in Verbindung stehen. Nicht nur beim Kaninchen und Meerschweinchen, sondern auch beim Menschen,
Hunde, bei der Katze und beim Frosch sah er doppelte Kerne, die sogar zuweilen durch Communicationsfäden verbunden
Waren. Robin erwähnt den Kern als in der Mitte der Zellsubstanz liegend, gross, hell, durchsichtig und
sphärisch. Nach Arndt hat der Kern die. Form einer sehr flachen Linse oder Scheibe; er ist von verschiedener
Grösse, immer membranlos und ohne Anhängsel.
Das Kernkörperchen der Ganglienzellen wurde zuerst von Valentin als ein in der Mitte des Nucleus, doch
ganz in der Circumferenz desselben befindliches solides Kügelchen erwähnt. Nach Remak sind in den Kernen nicht
selten zwei oder drei Kernkörperchen vorhanden. Schwann erwähnt sie in denselben als einen oder zwei kleine dunkle
Punkte und Henle als ein bis drei kleine Gebilde. Hannover sah bei Säugethieren selten mehr als ein Kernkörperchen
, bei Fischen öfters zwei bis drei. Von den folgenden Histologen wird das Kernkörperchen in ähnlicher
Weise erwähnt, bis dann Lieberkuehn beim Frosch dies Gebilde zuweilen als die Endigung des Axencylindcrs der in die
Ganglienzelle eintretenden Nervenfaser zu finden glaubte. Auch nach J. Arnold endigt beim Frosch der x\xencylinder
der zur Ganglienzelle tretenden dunkelrandigen Nervenfaser in dem Kernkörperchen; von diesem gehen wieder Fortsätze
aus, die sich theilen und mit einem Fadennetz in der Belegungsmasse verbinden, aus welchem sich die Spiralfaser
zusammensetzt. Nach Courvoisier steht auch die Spiralfaser durch ein Fadennetz mit dem Kernkörperchen in Verbindung
. Kollmann und Arnstein sahen beim Frosch den breiten geraden Fortsatz der Ganglienzelle in dem Inneren
des Kerns knopfförmig angeschwollen endigen und in dieser Weise das Kernkörperchen bilden. Von letzterem gehen
übrigens bis zu drei blasse starre Fortsätze aus, welche durch den Kern ziehen und in dem körnigen Zellenprotoplasma
ohne vorhergehende Theilung unsichtbar werden. J. Arnold fand dann bei frischen nackten Ganglienkörpern
das Kernkörperchen ein rundes, glänzendes, fast immer einen, zuweilen mehrere Flecke einschliessendes Korn darstellen
; von diesem gehen feine matte Fäden aus, welche radiär die Kernsubstanz durchsetzen und in der Belegungsmasse
noch ziemlich weit gegen die Basis des Ganglienkörpers sich verfolgen lassen. Kölliker konnte die vom
Kernkörperchen ausgehenden Fasern nicht wiederfinden, wollte ihr Vorhandensein aber nicht ganz in Abrede stellen.
Friedländer sah hingegen beim Frosch oft Fortsätze vom Kernkörperchen durch den Kern und die Zellensubstanz
in verschiedener Richtung verlaufen. Bidder schloss sich den Angaben Arnolds und Courvoisiers über ein vom
Kernkörperchen ausgehendes, an die Oberfläche der Zelle gelangendes und dieselbe umspinnendes Netz an. Courvoisier
verharrte bei seinen Angaben über die aus dem Kernkörperchen tretenden feinen starren Fäden; er konnte
jetzt aber nicht mehr das Fadennetz (das intermediäre Netz) wiederfinden, welches diese Nucleolarfäden und die
Anfangsfibrillen der Spiralfaser verbinden sollte. Hoffmann sah sowohl die radiären, vom Kernkörperchen ausgehenden
and den Kern durchsetzenden Fäden, die sich ihm im Zelleninhalt zu verlieren schienen, als auch den Zusammenhang
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