Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0202
192

scheint, während man an anderen Stellen an ihrem Rande Kerne sieht, welche nach letzterem sich formend bisweilen
mit einem kleinen häutchenähnlicheii Gebräme versehen sind; hierdurch wird eben angedeutet, dass die Oeffnungen
eigentlich von dem feinen Zellenhäutchen bedeckt waren, welches geborsten und weggefallen ist. Dass in der.That diese
Löcher während des Lebens wenigstens in der Regel überdeckt sind, scheint uns auch daraus hervorzugehen, dass
man, wie bekannt, mehr oder weniger Kapseln abschälen kann, ohne dass die zurückgebliebenen zusammensinken.
Ein Theil der kleineren Löcher (Taf. XXVII Fig. 8) entspricht jedenfalls ausgefallenen Kernen; ihre Lumina entsprechen
vollständig der Gestalt und der Grösse der Kerne, und bisweilen sieht man einen Kern neben einem solchen
Loch an einem feinen Häutchen flottiren. Auch findet man hie und da Kerne, welche solche Löcher zur Hälfte
decken, übrigens aber daraus hervorschiessen. Sonst darf man die hier an den Begreiizungshäutchen geschilderten
Löcher nicht mit denjenigen Löchern in der transversalen Faserlage verwechseln, welche von den beiden zur
entsprechenden Kapsel gehörenden Begrenzungshäutchen bedeckt sind. |

Nach Versilberung sieht man, wie Hoyer gezeigt hat, eine schöne und scharfe Endothelzellenzeichnung an
den Kapseln auftreten (Taf. XXIII Fig. 3, 4, 5). Die begrenzenden Linien der Zellen sind ziemlich gerade oder
schwach buchtig und umschreiben im Allgemeinen mehr oder weniger ausgeprägt sechseckige oder zuweilen rundlichere
oder mehreckige Figuren. Gewöhnlich sind sie etwas mehr in einer Richtung ausgezogen und messen an
der Oberfläche eines Pacinischen Körperchens im Mittel 0.032 Mm. Sie sind gewöhnlich an der Mitte des Körperchens
am grössten und nehmen oft mehr nach der Spitze hin etwas an Grösse ab, werden aber, nach unserem
Befunde, in der Regel ziemlich viel kleiner nach der Basis zu, wo sie z. B. an einem Körperchen nur 0.02 Mm.
massen, während sie an der Mitte desselben etwa die oben angegebenen Masse hatten. Die Zellenzeichnung setzt
sich, was in der That früher übersehen wurde, vom Pacinischen Körperchen direct am Perineurium seines
zutretenden Nervenzweigs fort, wo sie gewöhnlich noch etwas kleiner wird als an der Basis des Körperchens.
An den inneren Kapseln ist die Zeichnung, d. h. die von den Linien markirten Zellen, etwas kleiner als an den
äusseren. Hoyer meinte, dass die Zellenzeichnung nur in einer einfachen Lage an jeder Kapsel vorhanden wäre.
Diese Ansicht hing von seiner früheren Auffassung des Baues der Kapseln ab. In der That ist es schwer, nach der
Versilberung eine Lamelle zu isoliren, an welcher man nur eine einzige Lage der Zellenzeichnung findet. Wenn
man indessen eine solche trifft, so hat man eins der feinen Häutchen vor sich, welche von der Oberfläche der Kapseln
sich ablösen, d. h. eins ihrer Begrenzungshäutchen. Wenn man hingegen ein solches zusammengesetztes Häutchen,
das man früher für eine Kapsel ansah, nach unserer Schilderung aber aus zwei Begrenzungshäutchen angrenzender
Kapseln besteht, abgetrennt hat, dann erhält man gewiss eine wenigstens doppelte Zellenzeichnung. Hat man aber
eine wirkliche Kapsel mit ihrer queren Faserlage und den beiden Begrenzungshäutchen isolirt und ausgebreitet, dann
erhält man ein solches Bild, wie das an der Taf. XXIII Fig. 5 wiedergegebene. Zu oberst bekommt man eine Zellenzeichnung
, unter welcher die Fibrillen der queren Faserlage hervortreten; unter dieser tritt dann eine neue Zellenzeichnung
am Zellenhäutchen der unteren Fläche der Kapsel hervor. Diese Bilder stimmen also auch mit der oben gegebenen
Darstellung vom Bau der Kapseln überein. Hier dürfte noch hervorgehoben werden, dass wir nie an den
Silberbildern eine Spur von wirklichen Lücken in der Zellenzeichnung der Begrenzungshäutchen gesehen haben.

Es bleibt noch zu beschreiben übrig, wie die Fasern der Kapselräume sich in der Flächenausbreitung zeigen,
sei es dass sie zwischen den Begrenzungshäutchen eingeschlossen liegen oder frei von denselben sind. Sie können
nämlich, wie mehrmals erwähnt wurde, ziemlich leicht von diesen Häutchen isolirt werden; oft werden sie sogar bei
Zerzupfung der Körperchen aus den Kapselräumen in grösserer Ausdehnung herausgezogen. An den in Ueberosmium-
säure erhärteten Körperchen erscheinen sie als helle, feine, wellenförmige Fibrillen, welche leicht von einander
getrennt werden und zwischen sich keine Zwischensubstanz, nur hie und da kleine Körner darbieten (Taf. XXVI Fig.
3, 5, Taf. XXVII Fig. 7, 9). Sie verlaufen, wie oft erwähnt wurde, in transversaler Richtung, weichen aber auch von
derselben mehr oder weniger ab, kreuzen sich und verflechten sich mit einander. Wie sie in den Kapselräumen
bündelweise stehen können, wurde schon oben beim optischen Durchschnitt beschrieben. Diese Anordnung tritt, wie
die Figuren zeigen, besonders schon bei der Flächenausbreitung der Häutchen hervor. Angrenzende Bündel senden
oft Faseransammlungen aus, welche vom einen Bündel zum anderen übergehen, dabei Lücken in der Faserlage umschreibend
, oder es öffnen sich auch derartige Lücken innerhalb einer sonst dem Anschein nach zusammenhängenden
Faserlage; diese Lücken können zwar theilweise Kunstproducte sein, aber die regelmässige Anordnung der Fasern
ringsum die meisten Lücken, besonders an den ohne vorhergehende mechanische Einwirkung gut erhärteten
Körperchen, beweist eben, dass sie normale Bildungen sind. Wie oben erwähnt wurde, kommt diese Anordnung


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/key1876-2/0202