http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kiermayer1895/0024
22 —
Tafeln erhalten, die in grösserer Quantität beisammen schwach
gelbgrün erscheinen. Die Säure ist mit Wasserdampf nicht
flüchtig, sie reagiert nicht mit Anilinpapier, ihre Mssrige
Lösung gibt mit conc. Schwefelsäure gelbe Färbung, die allmählich
dunkler wird; conc. Salzsäure lässt ohne sichtliche
Veränderung.
Der Hydroxylgehalt der Säure wurde direkt nachgewiesen
durch die Reaktion mit Eisenchlorid,1) die typische Gelbfärbung
tritt ausserordentlich scharf ein. Mit Thymol und
Schwefelsäure wird schwach Rosafärbung erhalten, mit Orcin
konnte erst durch viel Säure diese Nuance hervorgerufen
werden; sie verschwindet sogleich wieder bei Zusatz von sehr
wenig Wasser, ein charakteristischer Unterschied zu dem Verhalten
des Aldehyds. Phenol wirkt ebenso, Phloroglucin bringt
nur mehr gelben Farbenton hervor, bei Anwendung von
Diphenylamin und Schwefelsäure keine Farbreaktion.
Ein Reduktionsversuch durch mehrstündiges Kochen am
Rückflusskühler mit Zinkstaub führte nicht zum Ziele. Die
Säure bleibt intakt. Bei Anwendung von concentrierter Jodwasserstoffsäure
wird das Produkt aber völlig zerstört.
Darstellung von Salzen der Säure.
Silber salz.
C5H502COOAg + H20
Die Avässrige Lösung der Säure wurde erhitzt und frisch
gefälletes kohlensaures Silber zugebracht. In der Kälte findet
eine Einwirkung nicht statt, erst beim Erwärmen lebhafte
Kohlensäureentwicklung. Die filtrierte Lösung muss im Vacuum
möglichst rasch concentriert werden. Beim Erkalten im Dunkeln
werden weisse Prismen erhalten, die nach einmaligem
Umkrystallisieren rein sind. Das Trocknen wird durch Waschen
1) Ber. 19. 2726.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kiermayer1895/0024