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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_02/0008
Das Ständehaus in Ehingen (jetzt Amtsgericht)

Bei der Darstellung der „Landschaft Schram-
berg" mußte weit ausgeholt werden, um aufzeigen
zu können, welche Aufgaben und Rechte
diese hatte. „Landschaft" war also die Vertretung
der Untertanen in der Herrschaft Schram-
berg. Zu ihnen gehörten vornehmlich die Bauern
, die auch die höchsten Steuern zu zahlen
hatten, aber auch die sogenannten „Tagelöhner
", zu denen alle Nichtbauern, also auch die
Handwerker, Händler und Wirte, zählten. Lediglich
der Graf mit seinen Beamten, die Geistlichen
und die Kirchenstiftung gehörten nicht
dazu.

Bauern und Tagelöhner wählten ihre Stabsvögte
und Beivögte sowie ihre „Richter" selbst. Richter
war die Bezeichnung für die Schöffen bei
den Gerichtsverhandlungen innerhalb der Herrschaft
. Stabsvögte und Richter bildeten den Ausschuß
, der u.a. die Schätzungen festzusetzen
hatte. Die Stabsvögte hatten dann die Steuern,
meist durch einen besonderen Steuereinzieher,
in ihren Stäben Schramberg, Aichhalden, Lauterbach
, Mariazell, Tennenbronn und Sulgen einzuziehen
. Sie waren aber keineswegs Befehlsempfänger
, das zeigen die vielen Beschwerdeschriften
, „Gravamina" genannt, die sich vor allem
gegen tatsächliche und vermeintliche Übergriffe
des Grafen und seiner Beamten richteten. Sie
zeigen, daß die Schramberger keine „Furcht vor
Thronen" kannten und in vielen Dingen gegen
oben mutiger und offener waren als heute.
Wichtigster Stabsvogt war der Schramberger
„Thalvogt". An seiner Seite stand der Truhenmeister
, auch Kassier genannt, der die Kassengeschäfte
zu regeln und schriftlich festzuhalten
hatte. Seine Rechnung wurde alljährlich von
den Ausschüssen genau nachgeprüft, worauf sie
unterzeichnet wurde; damit war der „Raitgeber"
oder Kassier entlastet. Mit diesen Rechnungsgeschäften
hatte das gräfliche Oberamt nichts
zu tun. Dieses hatte andere Einnahmequellen
und Ausgabenposten, die in den ,Amtsrechnun-
gen" festgehalten wurden. Sie liegen, ab 1552
mit teilweise großen Unterbrechungen, im gräflichen
Archiv. Auch die „Heiligenfabrik" (später:
Kombinierte Kirchenstiftung) führte eigene
Rechnungsbücher, die im kirchlichen Archiv
unter der Kirche St. Maria bzw. in Rottenburg
liegen.

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