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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_02/0017
besetzen. Die Stelle wurde am 8. August 1878
ausgeschrieben. Das Interesse an dieser Stelle
schien zunächst nicht groß zu sein. Es gingen
von auswärts lange keine Bewerbungen ein, so
daß sich eine Interessengemeinschaft „vor Ort"
für den einheimischen Uhrmacher Albert Waller
stark machte. Als dann am 14. September
gewählt wurde, standen immerhin drei namhafte
Bewerber zur Wahl. Von ihnen erhielt der
Standesbeamte Uhl aus Esslingen mit 369
Stimmen gegenüber 170 für Stadtschultheiß
Holzwarth aus Dornhan und 100 für den einheimischen
Kandidaten, Uhrmacher Waller, wohl
weitaus die meisten Stimmen, aber doch nicht
die erforderliche 2/3 Mehrheit. Von den 702
wahlberechtigten Bürgern hatten 602 abgestimmt
.

Für die Wähler überraschend war dann die
Nachricht vom 26. Oktober, daß die zuständige
königliche Kreisregierung ohne erfolgte Nachwahl
Herrn Albert Holzwarth, bisher Stadtschultheiß
in Dornhan, zum neuen Stadtschultheißen
auf Lebenszeit in Schramberg ernannt
hatte. Für viele Wähler war diese Nachricht
insofern enttäuschend, als in den vorausgegangenen
Wahlauseinandersetzungen u.a. immer
gefordert worden war, daß der neue Stadtvorstand
in einer Gemeinde mit über 4 000 Katholiken
und nur knapp 300 Protestanten katholisch
sein müsse. Holzwarth aber war im Gegensatz
zu seinen beiden Mitbewerbern evangelisch
.

Am 19. November 1878 wurde der neue
Stadtschultheiß Albert Holzwarth durch
Oberamtmann Vogt von Oberndorf feierlich in
sein Amt eingeführt. Er hatte sich verpflichtet,
alle von seinem Vorgänger verwalteten Ämter,
mit Ausnahme des Standesamtes, das Waller
beibehielt, zu denselben Vergütungsbedingungen
, wie sie seinem Vorgänger gewährt worden
waren, zu übernehmen. Zur Funktion des Ortsvorstehers
kamen somit hinzu die Ratschreiberei
, das Verwaltungsaktuariat bei der Stadtpflege
, bei der Hospital- und Lokalkirchenpflege
sowie beim Schulfonds, die Pfandhilfsbeamten-
steile und die Stelle des Güterbuchführers. Er
bezog die Dienstwohnung für den Stadtschultheißen
im oberen Stockwerk des 1832 durch
Umbau des Gasthauses zum Ochsen geschaffenen
Rathauses.

Stadtschultheiß Albert Holzwarth (1878 - 1902)

German Waller, nun hauptamtlicher Stiftungspfleger
, wurde 1880 in den Gemeinderat gewählt
, war später vorübergehend noch Gemeindepfleger
und stellvertretender Ortsvorsteher.
Er starb am 29. Oktober 1897 im Alter von 75
Jahren. Albert Holzwarth war das dritte von
zwölf Kindern des Stadtmüllers Johann Michael
Holzwarth in Murrhardt. Seine Mutter war als
,,D' Mutter von Murrhardt" wegen ihrer
beispielhaften Wohltätigkeit bekannt und geschätzt
. Nach dem Besuch der Lateinschule in
Murrhardt kam A. Holzwarth in eine Notariatslehre
nach Gaildorf. Nachdem ihn sein Großvater
, wie schon zuvor auch seine Brüder, vom
Militärdienst freigekauft hatte, konnte er gleich
eine Notariatsassistentenstelle in Alpirsbach antreten
.

Hier hatte sich der neue Notariatsassistent
schon bald einen Namen gemacht, einerseits auf
Grund seiner raschen, gründlichen und zuverlässigen
Arbeit, zum anderen dank seinem regen
gesellschaftlichen Umgang. So hatte sich unter
seiner Regie bald ein geselliger Kreis gebildet,
dem unter anderen auch der spätere Abgeord-

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