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Eröffnung des ersten Freibades (5. 6.1897)
Unternehmen hatten in den vorangegangenen
Monaten wiederholt Anträge an die Stadt gestellt
, mit ihren Leitungen Straßen überqueren
zu dürfen. Nachdem sich beide Unternehmen
bereit erklärt hatten, die städtische Straßenbe-
leuchtung zu übernehmen, wurde der Auftrag
straßenweise dem einen oder anderen Lieferanten
zugeteilt. Insgesamt sollten zunächst 100
Lampen mit je 25 Watt installiert werden, von
denen 75 von anbrechender Dunkelheit bis Mitternacht
, die restlichen 25 von Mitternacht bis
zur Dämmerung brennen sollten.
Auch unter Stadtschultheiß Holzwarth wurde
die Vergrößerung und Verbesserung des
Krankenhauses fortgesetzt. Da die im Jahre
1874 eingeweihte evangelische Kirche bereits
nach einem Vierteljahrhundert zu klein geworden
war, mußte wieder gebaut werden. Im Jahre
1898 wurde der Anbau fertiggestellt und in
einer festlichen Veranstaltung eingeweiht. Am
guten Gelingen dieses Werkes war Stadtschultheiß
Holzwarth wiederum wesentlich beteiligt.
Hohen Besuch empfing Stadtschultheiß Holzwarth
am 18.4.1891, als anläßlich eines Kriegertages
Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar hier
weilte. Das Bild zeigt den Prinzen bei der Besichtigung
der Emaille-Werke Schweizer.
Sehr am Herzen lag Holzwarth ferner die noch
immer in privaten Händen befindliche Lateinschule
. Wiederholt hatte er Anträge eingebracht
, daß diese von der Stadt oder dem Staat
übernommen werden sollte, doch immer wieder
waren seine Anträge von den Bürgerlichen
Kollegien abgelehnt worden. Nach 5 Jahren zähen
Ringens endlich fand er eine Mehrheit und
konnte durchsetzen, daß diese Lateinschule von
der Stadt bzw. dem Staat übernommen wurde
(1898).
Wenn die hiesige Ortskrankenkasse in zwei
Jahren ihr „Hundertjähriges" feiern kann, dann
hat dabei wiederum Stadtschultheiß A. Holzwarth
entscheidende Verdienste. Er führte 1884
anstelle der seinerzeitigen Gemeindekrankenkasse
für männliche und weibliche Dienstboten
und ledige Arbeiter die „Allgemeine Ortskrankenkasse
" ein. Nachdem die Stadt in den 20
Jahren seiner Amtszeit von ursprünglich 4 242
Einwohner auf 8 378 angewachsen war, stellte
der Gemeinderat auf Antrag von Stadtschultheiß
Holzwarth an das Königliche Ministerium des
Innern den Antrag, Schramberg wegen nachhaltiger
Vermehrung der Bevölkerung von der
II. in die I. Klasse der Gemeinden zu
versetzen, was dann auch wenige Wochen vor
dem Ausscheiden Holzwarths aus dem Dienst
genehmigt wurde.
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