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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_02/0033
Die folgende Beschreibung nimmt beide Arten
der Gruppierung als Grundlage. Zuerst sollen
die Öfen der gotischen Zeit zusammengefaßt
beschrieben werden. Wahrscheinlich fünf
verschiedene Kachelöfen konnten wir bisher
feststellen. Die genaue Zuordnung zu einem
Ofen ist schwierig und nicht immer eindeutig,
aber nach Abbildungen in der Literatur und
Rekonstruktionen auf Burgen wurden folgende
Gruppen zusammengestellt:

1. Ofen mit Ritterkacheln

Der Ofen bestand aus einem rechteckigen Unterbau
und einem runden Turm als Oberbau.
Dies läßt sich aus den vorhandenen Kachelresten
noch am deutlichsten sagen. Wie der
Titel schon sagt, zeigen all diese Kacheln einen
Ritter als Motiv. Der Unterbau war aus quadratischen
Flachkacheln, 21X21 cm, und rechteckigen
Eckkacheln gebaut. Die Quadratkacheln zeigen
einen Ritter in voller Rüstung mit Speer und
Schild auf einem galoppierenden Pferd, umgeben
von einem Zieratkreis (Turnierreiter); in
den oberen Ecken sitzt jeweils ein Fabelwesen.
Jeder Ritter hat einen Gegner, denn es gibt
zweierlei Ausführungen, Ritter von links nach
rechts und Ritter von rechts nach links reitend,
beide tragen verschiedene Rüstungen; die Kacheln
haben fast gleiche Rahmen. Die Eckkachel
zeigt einen stehenden Ritter in voller Rüstung,
eine Hellebarde haltend.

Der Oberbau bestand aus runden Nischenkacheln
, deren Blende das gleiche Motiv zeigt wie
die Flachkacheln, nämlich den Ritter auf dem
Pferd. Den krönenden Abschluß bildeten
Schrägkacheln, die einen Engel mit großen Flügeln
zeigen, der ein Wappen hält. Das Wappen
gibt es ohne Bild und mit einem Doppeladler.

2. Ofen mit großer Rosette

Eine Quadratkachel, 18 X 18 cm, mit einer Rosette
(groß genannt, da auch eine kleinere vorkommt
) ergab die Bauelemente zum Unterbau
dieses Ofens, der rechteckig war. Die Kacheln
saßen versetzt übereinander, denn es gibt auch
eine Eckkachel mit Diamantquaderung. Eine
schmale, kleine Kachel mit einer ähnlichen Rosette
könnte auch zu diesem Ofen gehört haben,
allerdings konnte nicht entdeckt werden, wie
sie am Ofenaufbau untergebracht war.

Der Oberbau bestand aus runden Nischenkacheln
, die einen Blendenrahmen hatten. Nur
der obere Rahmenteil zeigte Figuren, nämlich
einen Löwenkopf mit Kaiserkrone, von Rankenwerk
umgeben. Eine Ofenkrönung konnte nicht
sicher festgestellt werden.

3. Ofen mit Figuren

Dieser Ofen dürfte wohl das Prunkstück zu
seiner Zeit auf der Burg gewesen sein. Er ist mit
unvorstellbar viel Arbeit geschaffen worden.
Der Unterbau bestand wohl aus schlichten Quadratkacheln
mit einer kleinen Rosette. Der
Ofenkörper war rechteckig, auf seiner Oberkante
standen ringsum Stege mit Liliensymbolen.
Um so mehr zeigte der runde Oberbau eine
erstaunliche Pracht.

Dame in langem Gewand

Er bestand aus Nischenkacheln; nun gab es aber
verschiedene Motive, die den Nischen als Blenden
vorgebaut waren: Eine Dame in herrlich
langem, fließendem Gewand steht in vornehmer
Haltung Positur. Ein männliches Wesen in
höfischer Tracht, nämlich Strumpfhosen sowie
Überhang mit Pelzbesatz und Wams, schreitet
einher, einen Kelch haltend; leider fehlt von
beiden Figuren der Kopf. Eine weitere Gestalt
stellt einen völlig behaarten und keulenschwingenden
Mann dar, vermutlich einen Faun. Eini-

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