http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_02/0034
Keulenschwingende Gestalt (Faun)
ge Nischen besitzen als Blende eine nackte Gestalt
, von der aber nur die wohlgeformten Beine
erhalten sind. Gotisches Maßwerk in feiner Gestaltung
verziert öfter die Nischenkacheln, sogar
in mehreren Arten der Ausführung.
Die Krönung des Oberbaues bestand aus Nischenkacheln
mit zinnenförmigem Aufbau und
mit Palmwedeln verziertem Zwischenstück, die
eigentliche Blende stellen zwei Engel dar, in
langen, faltenreichen Gewändern, mit bis zum
Boden reichenden Flügeln. Beide zusammen
halten eine Krone.
4. Ofen mit Kachelmotiven
nach Meister E. S. (Kupferstiche)
Der Name dieses Ofens bezieht sich eigentlich
nur auf einige, allerdings in größerer Zahl gefundene
Kachelmotive dieses Ofens, die das Thema
des Meisters E. S. darstellen, nämlich Liebespaare
oder Mann und Frau. Es sind kleine, zarte
Gestalten in feinen, höfischen Gewändern, die
beieinander stehen oder sitzen. Das auffallendste
an diesem Ofen ist die Tatsache, daß er
sowohl aus grünglasierten wie aus buntbemalten
Kacheln aufgebaut war.
Der rechteckige Unterbau des Ofens bestand
aus folgenden Kachelmotiven: Eine Kachel zeigt
Mann und Frau, beide in höfischer Kleidung, die
beieinander sitzen und vermutlich ein Wappen
mit einem Doppeladler halten. Beide sitzen unter
einem mit Blumen verzierten Bogen, der auf
gewundenen, kannelierten Säulen ruht. Die Kachel
ist in zarten Tönen gelb, grün und blau
bemalt.
Weitere buntbemalte Stücke sind Reste einer
etwas vertieften Flachkachel, ebenfalls mit
einem Wappen, sowie Stücke mit Rankenwerk
und breite Randstücke, auf denen geometrische
Figuren in verschiedenen Farben aufgemalt
sind.
Eine andere, nun grünglasierte Kachel zeigt
einen Vogel, der auf Notenbändern sitzt und an
Blumen herumpickt, vermutlich ein Distelfink,
da die Blumen den Disteln ähnlich sehen.
Weitere Flachkacheln, die wahrscheinlich zu
diesem Ofen gehören, sind nur in Bruchstücken
erhalten: So gibt es ein Stück, das eine Figur nur
teilweise zeigt; sie hält einen Stab und ist umgeben
von einem Spruchband, dessen Text leider
nicht zu entziffern ist. Vermutlich ein Bischof
mit Mitra und Stab ist auf einem anderen Reststück
dargestellt.
Vogel (Distelfink) auf Notenbändern
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