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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_02/0050
fahren werden sollen. Durch energischen Widerstand
erreichte die Schiltacher Bevölkerung
die Untertunnelung des Kirchbergs, der Zug
hätte sonst den Vorplatz der Kirche überqueren
müssen. Aus diesem Grund fiel das Projekt Bühlhoftunnel
ins Wasser, denn zwei Tunnels wären
zu teuer geworden. Das Überschreiten von
Kostenvoranschlägen war damals schon eine
liebe Gewohnheit: Nachdem 625 000 Mk. errechnet
, dann aber 800 000 Mk. genehmigt worden
waren, trieb eine Nachforderung von
600000 Mk. die Gesamtkosten auf nahezu
eineinhalb Millionen Mk.
Am 15. September 1892 erfolgte eine Probefahrt
. Die Bahneröffnung schließlich war am
Samstag, den 8. Oktober 1892. Daß dieser Tag
für die Stadt Schramberg ein Festtag war, ein
Tag des Triumphes, kann man sich vorstellen:
Ein Fest, ganz im Stil der damaligen Zeit, des
kaiserlichen Deutschlands, mit Triumphbögen

und Girlanden, Ehrenpforten und Ehrenjungfrauen
, Festzug, Bankett und Festessen, Empfang
in der Villa des Kommerzienrats Erhard Junghans
, bengalischer Beleuchtung und Kinderfest.
Ein Tag mit viel politischer Prominenz aus Stuttgart
und Karlsruhe, mit vielen Dankesreden und
Lobpreisungen. Seiner Majestät dem König wurde
gehuldigt, und in einem Telegramm dankte
Allerhöchst dafür gnädig.
Doch es blieb dem Fest des Volkes, dem Bankett
in der Turnhalle, vorbehalten, den Verdientesten
unter den Verdienten zu ehren, den Regierungsdirektor
von Leibbrand. Streckenweise
geriet die Veranstaltung zu einer „Hommage ä
Leibbrand":

... Du bleib uns Freund zu äller Zeit,
miar b'haltet's Herz voll Dankbarkeit,
uf des stoß' i mit Dir jetzt an,
und älles rüef, so laut es kän:
Hoch unser Leibbrand! Er soll lebe,
und d' Eisebah', sein Werk, danebe,
hoch, hoch, hoch!

Schramberg hatte - nach 30 Jahren - wenigstens
eine Bataille gewonnen. Ruhe war nun
wieder die erste Bürgerpflicht!

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