http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_02/0062
vom Nachnamen des badischen Republikaners
und Revolutionärs Friedrich Hecker abgeleitet,
der eine aktive Rolle bei der Märzrevolution
von 1848 spielte, nach der Niederlage bei Kan-
dern aber in die Vereinigten Staaten emigrieren
mußte. Wie man weiß, haben seinerzeit diese
revolutionären Ideen auch in Schramberg gezündet
und zum Marsch auf Stuttgart geführt,
der aber bereits bei Horb kläglich endigte. Es
ist daher nicht verwunderlich, daß gerade in
Schramberg eine solche Redewendung entstanden
ist und bis in unsere Zeit im Umlauf war.
* * *
WM
Kräzema', Kräzema',
Bleib e weng stau,
I pfeif dr uf dei Kräz nei,
Kasch glei wieder gau!
(Alter Schramberger Kinderreim)
Eine ältere Schrambergerin hat uns freundlicherweise
diesen Kinderreim, den ihr ihre
Mutter einst beigebracht hat, zugesandt. Ihrem
Wunsche gemäß veröffentlichen wir ihn gerne,
weil er sehr gut in unsere „Kräz" hineinpaßt.
Der Reim beweist, daß der „Kräzema" früher
eine landläufige Erscheinung war; er läßt aber
auch erahnen, wie hart sein Leben war und
welche Rolle er in der damaligen Gesellschaft
spielte.
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