Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_03/0019
haltig und unbürokratisch zu fördern. Besondere
Verdienste erwarb sich bei dieser Wohnbauaktion
neben Stadtschultheiß Ritter vor allem
auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Jonas
King.

Stadtschultheiß Ritter betrieb auch sonst eine
weitschauende Grundstückspolitik. In der Zeit
von 1919 bis 1929 wurden von der Stadt 39
Gebäude im Wert von 1,5 Millionen Mark
gebaut bzw. erworben sowie Grundstücke von
ca. 20 ha im Wert von 1 Million Mark. Auf dem
Areal der ehemaligen gräflichen Säge wurde der
städtische Bauhof eingerichtet, und an der Stelle
der gräflichen Bannmühle erstand eines der
größten Geschäftshäuser der Stadt.
Sowohl in wirtschaftlicher als auch finanzieller
Hinsicht außerordentlich günstig für die Stadt
erwies sich der Kauf der Majolikafabrik vom
Reichsbahnfiskus im Jahre 1920. Als die Stadt
dann drei Jahre später, im Jahre 1923, diese
Fabrik an die Brüder Moritz und Leopold Meyer
wieder verkaufte, war der dabei erzielte Erlös
Grundstock, ja Voraussetzung überhaupt, zum
Erwerb der gräflichen Besitzungen. Daß bei diesem
„Handelsgeschäft" immerhin 100 000 Mark
für die Stadtkasse als Gewinn verbucht werden
konnten, wurde vom Gemeinderat dankbar anerkannt
.

Vom tatkräftigen und weitblickenden kommunalpolitischen
Wirken von Stadtschultheiß Ritter
zeugen noch heute die nach den Plänen von
Prof. Otto-Ernst Schweizer erstellte Leichenhalle
und die Gefallenengedenkstätte am Nordende
des Friedhofes. Die Leichenhalle wurde am
3. April 1921 von den seinerzeitigen Stadtpfarrern
Herkommer und Dulsberg eingeweiht.
Entscheidende Verbesserungen setzte Ritter im
Gaswerk durch. Der 5er und 6er-Ofen wurde
durch die Firma Martin und Pagenstecher in
Köln-Mühlheim zum Preise von 107000 Mark
gründlich überholt und durch Anschaffung des
erforderlichen Zubehörs im Werte von 40 000
Mark für die nutzbringendere Wassergasherstellung
umgebaut. Dadurch wurde eine Mehrausbeute
an Gas von 162 000 cbm erreicht. Ein
Antrag, die Straßenbeleuchtung auf Gas umzustellen
, wurde bei Stimmengleichheit im
Gemeinderat dank der Weitsicht des Stadtvor-

Geschäftshaus am Platz der ehemaligen gräflichen Bannmühle

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_03/0019