http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_03/0051
Die „Abtritte" hinter dem Hauptflügel
mütterlich behandelt worden. Umbauten und
Anbauten wurden laufend vorgenommen. Doch
eine gute, durchgreifende Lösung wurde nicht
verwirklicht. So war allmählich bei wachsender
Schülerzahl eine hygienisch einwandfreie Benützung
der Anlage unmöglich geworden, die
Verhältnisse wurden unzumutbar; Stadtrat Pfeffer
bezeichnete sie als „katastrophal". Im Fasnetsumzug
1952 geißelte der Männergesangverein
„Liederkranz" den unmöglichen Zustand mit
einem Spottvers und entsprechender drastischer
Darstellung. Im Frühjahr 1952 beschäftigte
den Gemeinderat dieses Hauptproblem der
Berneckschule. Man einigte sich, die alte Anlage
abzubrechen und durch eine neue mit modernen
hygienischen Einrichtungen zu ersetzen. Im
Zusammenhang damit sollte auch die Einlegung
der Kanalisation in der Berneckstraße vom Hause
Biegert bis zu Dr. Heß (heute Volksbank)
erfolgen. Behutsam und mit Umsicht ging man
an die Planung. Stadtbaurat Fischer fertigte fünf
Entwürfe. Allseitige Zustimmung fand das Projekt
, das im Erdgeschoß Aborte für Knaben und
Mädchen vorsah, die durch eine Durchfahrt
vom Berneckschulhof zum Innenhof der Schule
räumlich klar getrennt sind. Im 1. Stock sollten
zwei Schulräume für Unterricht in Physik/Chemie
und Handarbeit eingerichtet werden. Vorgebrachte
Bedenken wegen eventueller Geruchsbelästigung
dieser Räume konnten durch
den Einbau von Abluftaggregaten und entsprechender
Anordnung von Lüftungskanälen zerstreut
werden. Baugeschäft Boley und Zimmergeschäft
Markus Flaig erhielten den Zuschlag für
die Hauptarbeiten. Die Gesamtkosten beliefen
sich auf 165000 Mark: Staatsbeitrag 41000
Mark, Eigenmittel 75000 Mark, Schuldaufnahme
49000 Mark. Das sonnige Wetter begünstigte
die rasche Ausführung des Bauvorhabens. Am
31. Juli 1952 feierte man das Richtfest mit einem
einfachen Richtschmaus (Bratwürste) im Gasthaus
„Rebstock". Bürgermeister Kolb, Baurat
Fischer und Rektor Wößner sprachen kurze
Worte der Anerkennung und des Dankes.
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