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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_04/0030
die Wasser dem Floß zu. Noch war dasselbe
angemährt. Aber seine Gestöre wurden gehoben
, es ächzte und zerrte in den Ellbogen und
Wetzstangen, es streckte sich und wurde hin-
und hergeschoben. Die Gespannschaft hatte
sich auf dem Fluß verteilt und zur Abfahrt fertiggemacht
. Auf ein Zeichen hieb ein Flößer die
,Afterwiede' durch und die Fahrt ,ins Land' begann
. Dieselbe führte über manche Wehre, viele
Biegungen des Flusses mußten sicher durchfahren
werden, damit das Floß nicht aufsaß. Der
Sperrmann hatte bei starkem Wasser und Gefälle
alle Hände voll zu tun, damit die hinteren
Gestöre nicht zu stark schoben und so das Floß
vor das Wasser kam."

Aus dem Bericht von Johann Evangelist Flaig
(„Siphon-Flaig"), geboren am 2.4.1851, gestorben
am 7.1.1933, Großvater von Frau Gretel
Hettich, ist Interessantes zu entnehmen. Zum
Einzugsgebiet der Flößerstadt Schramberg stellte
er fest: „So wurden viele 1000 Stämmme von
Winzeln, Dunningen und der ganzen Umgebung
nach Schramberg geführt..."
Zum Rappenweiher bemerkte er: „Das Wasser
wurde so gespannt, daß es ein Weiher war.
Dieser war so groß, daß er bis zum Nordbahnhof
reichte." Und weiter: „Die Flößer waren von
Schiltach und logierten im „Rappen" und in der
„Sonne". Sie hießen Trautwein, Fiesser, Steiger,
Wolber."

Zum Ende der Flößerei

1857/58 und 1865 wurde die Straße Schiltach -
Schramberg ausgebaut. 1892 wurde die Eisenbahnstrecke
Schiltach - Schramberg eröffnet,
die Kinzigtalstrecken schon einige Jahre früher.
Der Holztransport „auf der Achse" brachte alle
nur erdenklichen Vorteile: Unabhängig von der
Jahreszeit, war er erheblich schneller, sicherer,
mit viel weniger Holzverschleiß verbunden und
somit billiger. In zunehmendem Maße hatten
die Flößer mit der Industrie, mit den Mühlen,
Sägewerkern und Wasserkraftwerken um die
Wasserrechte zu kämpfen, denn wenn die
Schiffherren ihre Teiche spannten, ging bei den
anderen nichts mehr. Das Ende war unvermeidbar
.

1894 fuhr das letzte Floß die Kinzig hinab.

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