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statt und führte über Ragaz, Walensee nach
Zürich. Der „in den Annalen des Vereins unvergeßlich
" eingeschriebene Ausflug endigte
nachts 9-45 Uhr in St. Georgen, „von wo die
Heimfahrt mit (Pferde-)Wagen gemacht wurde,
um gegen Mitternacht wohlbehalten zu Hause
anzukommen".
Noch mehr muß allerdings die große Rheinreise
vom 12.-15. August 1911 die Teilnehmer beeindruckt
haben, denn ihre Erlebnisse wurden
in der Zeitung nicht nur in überschwenglichen
Worten geschildert, sondern teilweise sogar in
Poesie verwandelt. Das Programm ist auch heute
noch erstaunlich, doch noch erstaunlicher
der Preis! Einigen Sängern gefiel es übrigens bei
der Heimfahrt in Heidelberg so gut, daß sie
beschlossen, „das Quartier in Heidelberg zu
nehmen, und nur eine kleine Anzahl Sänger
setzte die Reise in die liebe Heimat fort, um
andern Tags pflichtgetreu bei der Arbeit zu
sein". -
Als die „Lyra" sich 1886 eine Satzung gab, sah
sie in Absatz X auch die Vorgehensweise im
Falle der Auflösung des Vereins vor. Selbstverständlich
dachte man damals nur an eine freiwillige
Selbstauflösung, und auch das nur rein theoretisch
. Doch es kam ganz anders, als es sich die
„Gründungsväter" dereinst gedacht hatten:
1933 wurde der glorreiche Verein, der in wilhelminischer
und Weimarer Zeit manchen
Triumph gefeiert, der Kriegs- und Notzeiten
überstanden hatte, von den Machthabern des
Dritten Reiches aufgelöst!
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