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Franz Fehrenbacher:

DIE ORTSVORSTEHER VON SCHRAMBERG (Schluß)

4. Fortsetzung

Die Zeit des wirtschaftlichen
und kulturellen Aufschwungs
in unserer Stadt (1954-1974)

Am 19. September 1954 wählten die Bürger der
Stadt Schramberg Dr. Konstantin Hank zum
zehnten Bürgermeister seit der Stadterhebung
im Jahre 1867. Bürgermeisterwahlen entbehrten
in Schramberg nie einer gewissen Brisanz. So
gingen auch dieser Wahl einige turbulente Wochen
voraus. Die Stelle des Ortsvorstehers in
unserer Fünftälerstadt schien damals noch recht

Oberbürgermeister Dr. Hank, 1954-1974

begehrt gewesen zu sein, denn es gingen insgesamt
20 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet
einschließlich Berlin ein. Die CDU, mitgliederstärkste
Partei, hatte schon im Vorfeld der
Wahlvorbereitungen Ausschau nach einem Volljuristen
gehalten und daher Verbindung mit
Rechtsanwalt Dr. Konstantin Hank in Horb aufgenommen
, um ihn für eine von ihr unterstützte
Kandidatur zu gewinnen. Dr. Hank war als Interessenvertreter
der Diözese in den Auseinandersetzungen
um die „Katholische Vereinshaus-AG"
bekannt geworden.

Obwohl Dr. Hank, selbst CDU-Mitglied, lebhaftes
Interesse an einer Kandidatur bekundete, konnte
in einigen Detailfragen zwischen ihm und der
CDU-Abordnung aus Schramberg zunächst keine
Einigung erzielt werden, so daß sich die CDU-
Führung, die allmählich unter Zeitdruck geriet,
vorsorglich nach einem zweiten Kandidaten umsah
und in Bürgermeister Schiek aus Sigmaringen
auch einen solchen fand. Dennoch war die
Verbindung nach Horb nicht völlig abgerissen.
Als jedoch Dr. Hank die CDU in Schramberg
wissen ließ, daß er, falls Schiek kandidiere, nicht
als zweiter CDU-Kandidat antreten werde, stand
für die Schramberger CDU ihr Kandidat fest: Es
war Bürgermeister Schiek aus Sigmaringen.
Enttäuschung, ja Empörung kam bei den Wählern
auf, als bei der Kandidatenvorstellung am
10. September von den ursprünglich 20 Bewerbern
nur drei erschienen, von denen Dr. Hank
lediglich eine seine Nichtkandidatur entschuldigende
Erklärung abgeben wollte und Landtagsabgeordneter
Paulus am Schluß seiner Vorstellungsrede
den Rücktritt von der Kandidatur bekanntgab
, so daß schließlich nur noch ein Bewerber
, Herr Schiek, übrigblieb. Damit war eine
Wahl im Sinne von Auswahl nicht mehr gegeben,
eine Tatsache, die im überfüllten Bärensaal lautstarken
Protest hervorrief. Mit ein Grund, warum
bei der Kandidatenvorstellung am Ende nur
noch ein Bewerber übrigblieb, war die Tatsache,

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