http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_05/0049
Hans-Peter Fetz:
DIE MUNDARTEN IM RAUM SCHRAMBERG
Anläßlich der Projekttage am Gymnasium
Schramberg habe ich, zusammen mit einigen
Schülern, die Mundarten im Einzugsgebiet unserer
Schule untersucht und dokumentiert. Eine
solche Untersuchung ist gerade in unserem
Raum besonders interessant, weil wir uns im
hiesigen Gebiet genau auf der Sprachgrenze zwischen
Westschwäbisch und Niederalemannisch
befinden. So trifft man bei einer Entfernung von
nur etwa zwanzig Kilometer Luftlinie auf zwei
völlig verschiedene Mundarten, sowohl was die
Aussprache als auch die Sprachmelodie betrifft.
Die beiden Extreme sind dabei Rötenberg im
schwäbischen und Tennenbronn im alemannischen
Sprachraum.
Gsi - gsei - gw'de (hochdeutsch: gewesen)
Ich möchte zunächst kurz auf die Verfahrensweise
eingehen. Grundlage der Untersuchung waren
zum einen die Mundarten der teilnehmenden
Schüler selbst, die alle ihren Heimatdialekt
voll beherrschten. Zum anderen machten wir
Tonbandaufnahmen vor Ort mit meist älteren
Mundartsprechern, die wir anschließend auswerteten
. Es galt dann Schlüsselwörter zu finden
, d. h. Wörter, welche für die jeweilige Mundart
typisch sind und somit als Unterscheidungsmerkmale
dienen können, und deren Verbreitungsgebiet
auf einzelne Sprachkarten zu übertragen
. Die Untersuchung an Hand von Schlüsselwörtern
ist das einzige wissenschaftlich haltbare
Verfahren. Da Sprache etwas Lebendiges ist,
Hus - Haus Haus ■ Üdd - Ltid Leuie.
Diphthongierung: u- au/i- ei
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