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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_06/0004
Alfons Brauchte:

DIE HERREN VON FALKENSTEIN -

IM LICHTE DER NEUEREN FORSCHUNG

Neuere Forschungsergebnisse und -erkenntnis-
se der frühmittelalterlichen Geschichte Schömbergs
, vor allem des von Schiltach stammenden
Historikers Hans Harter, erfordern eine neue
Darstellung der Anfänge der Herren von Falkenstein
wie auch der von Schramberg.
Die Geschichte der frühen Falkensteiner war
schon deshalb immer schwierig zu bearbeiten,
weil es im deutschen Sprachraum eine große
Zahl von Falkensteinburgen gab und weil sich
deren Herren ebenfalls „von Falkenstein" nannten
, so daß immer wieder Verwechslungen vorkamen
. Selbst in der Gegend von St. Gallen, wo
unsere Falkensteiner mit dem Abt Berthold
(1244-72) urkundlich erstmals genannt wurden
, war über dem Goldachtal eine Falkenstein-
burg, und in der Zeit dieses Abtes unterschrieben
in Urkunden als Zeugen Falkensteiner beider
Familien sogar direkt hintereinander. Nur
durch ihre Vornamen sind sie daher auseinanderzuhalten
. Falkensteinburgen waren in unserer
näheren Heimat im Donautal .bei Tiergarten,
im Höllental und in den Vogesen. Letztere gab
auch zu Verwechslungen Anlaß. So war beispielsweise
die Mutter des Herrschaftsverkäufersjakob
I., Elsa von Falkenstein, eine geborene
Falkenstein aus dem „Wasgau". Nach dem frühen
Tod ihres ersten Mannes (1439), Eigelwart (V.),
heiratete sie Brun von Kürneck auf Hornberg
und nach dessen Tod Hans von Heudorf. Selbst
Wilhelm Haas verwechselte diese Elsa noch mit
der gleichzeitig lebenden Frau Elisabeth von
Werdenberg-Sargans. Auch Thomas von Falkenstein
(um 1500), der im Regestenverzeichnis
des Stadtarchivs des öfteren erscheint, gehört zu
den Falkensteinern aus den Vogesen.
Ähnliche Verhältnisse bestanden auch bei den
Herren von Ramstein, deren schweizerische Linie
im Basler Land erst 1697 ausstarb. In Fischerbach
, wo die letzten Mitglieder der Schwarzwälder
Linie anfangs des 16. Jahrhunderts ausstarben
, gibt es noch den bürgerlichen Zweig, die
Ramsteiner, so wie es um Schramberg noch die

Rechberger als bürgerlichen Zweig der Nachkommen
Hans von Rechbergs bzw. seines Sohnes
Ludwig gibt. Daß der im Jahre 978 im Heereszug
des Kaisers Otto IL genannte Emicho von
Ramstein nichts mit unseren Herren von
Ramstein zu tun hat, wie noch Archivar Haas
glauben wollte, kann durch die nachfolgenden
Ausführungen über die Herkunft unserer Herren
von Ramstein von den Herren von Eschach
(Asha), die im 11. und 12. Jahrhundert genannt
werden, ausreichend bewiesen werden. Auch
bei den Ramsteinern werden in den Urkunden
von St. Gallen mehrmals gleichzeitig Glieder der
Schwarzwaldfamilie und der Schweizer Familie
Ramstein genannt. Vor einigen Jahren besuchte
mich übrigens ein Schweizer namens Ramstein,
der seine bürgerliche Abkunft von den Schweizer
Herren nachweisen konnte.
Zunächst muß deutlich gemacht werden, daß
die eigentliche Geschichte Schrambergs, soweit
man die heutige Stadt Schramberg meint, erst
mit der Gründung des Marktfleckens durch Rochus
Merz 1547 beginnt. Das Wort „Schramberg
" bezeichnet ganz klar einen Berg und nicht
eine Siedlung im Tal, in dem die Stadt ja liegt.
Ortsnamen wie Schiltach, Alpirsbach, Wolfach,
Hausach, Haslach, Lauterbach oder Sulzbach sagen
klar aus, daß es sich um Orte an Flußläufen
handelt, während Hornberg und Triberg wie
Schramberg ihre Namen von Bergen bzw. von
Familien, die auf diesen Bergen Burgen erbaut
hatten, herleiten. In frühen Quellen ist deshalb
auch immer vom „Schramberger Tal" und seinem
Talvogt die Rede. Zu Beginn der Neuzeit
standen am Fuße des Schrambergs lediglich die
Nikolauskapelle (sie gehörte zur Pfarrei Dunnin-
gen und ab 1435 zur Pfarrei Sulgen) und die zur
Herrschaft Schilteck gehörende Mühle am
Schramberg. Noch im Rochus Merzschen Urbar
von 1547 gehörten lediglich die 4 Höfe an dem
dem Schramberg gegenüberliegenden Berghang
vom Vogtshof bis zum Bühlehof zu der Hofgruppe
Schramberg, während alle anderen Höfe mit

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