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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_06/0008
Kirnach, den Kesselberg, „Schauterbrunnen",
Benzebene, Langwiese (Fohrenbühl), über den
Kallenberg (Kahlenberg), Kienbronn, an die
Schiltach und wieder hinauf zum Eschachweiher
des Abts von Alpirsbach gereicht habe. Dabei
sind allerdings Orte eingeschlossen, die auch
von den Rottweilern für ihren Pürschgerichtsbe-
zirk bis zuletzt beansprucht wurden. Erstaunlich
ist aber, daß die genannte Urkunde immerhin im
sogenannten Armbrusterbuch des Stadtarchivs
Rottweil aufbewahrt wurde, ohne daß die Rottweiler
gegen diese Aussage Einspruch erhoben
hätten. In dem genannten Bezirk liegt vor allem
der Stammbesitz um Kappel und um die Burgen
Falkenstein und Ramstein.

In dem großen Urkundenmaterial werden folgende
Besitzorte genannt: Um Schramberg Falkenstein
, Ramstein, die Schramberger Mühle,
Tennenbronn, Schönbronn, Heiligenbronn, Mariazell
, Sulgen, Tischneck, Aichhalden und Schilteck
, Lauterbach und Sulzbach. Um die Stammheimat
Kappel werden außer diesem Ort genannt
: Ober- und Niedereschach, Flözlingen,
Schabenhausen, Neuhausen, Erdmannsweiler,
Burgberg, Weiler, Sinkingen, Mönchweiler und
hinter Villingen Tannheim, Bräunlingen, Marbach
und als wichtiger Besitz Schwenningen.
Zwischen Schramberg und Rottweil erscheinen:
Dunningen, Stetten o.R, Zimmern o.R, Seedorf,
Hochmauren, Altstadt. Zwischen Schramberg
und Oberndorf: Rötenberg, Bach-Altenberg,
Hönweiler, Peterzell, Winzeln, Waldmössingen,
Bösingen, Herrenzimmern und Altoberndorf.
Um St. Georgen wird außer dem Kloster noch
Besitz genannt in Buchenberg, Langenschiltach,
Vöhrenbächle, Ruprechtsberg, Brigach-Sommerau
, im Kinzigtal in Wolfach, Gelbach, Fischerbach
-Weiler, Bärenbach und Mühlenbach, östlich
des Neckartals in Leidringen, Täbingen, Bik-
kelsberg, Dietingen, Engstlatt, Stetten bei Haigerloch
und in der Spaichinger Gegend in Hausen
ob Verena, Aixheim, Gunningen, Hohen-
karpfen und Hohenlupfen. Weit abseits lagen
dagegen die Weinberge der Falkensteiner in Endingen
am Kaiserstuhl.

Durch Erbschaften und Pfandschaften kamen die
Falkensteiner auch kurze Zeit in verschiedenen
Besitz nah und fern, so Schiltach (1384-91),
Hayingen (bis 1412), Sindelfingen (1410),
Mühlhausen (Hohenkrähen) usw. Erst bei Besitzveränderungen
, meist bei Verkäufen, weniger
bei Käufen, wird Altbesitz sichtbar.
Vom Burgenbau ist, weil dabei gewöhnlich keine
vertraglichen Abmachungen nötig waren, nie
etwas zu lesen, so daß wir bei der Forschung
nach dem Anfang dieser Gebäude völlig im Dunkeln
tappen. Außer der Stammburg in Kappel
kennen wir folgende Falkensteinburgen: Altfalkenstein
(Altenburg bei Tennenbronn),
Ramstein, Ober- und Unterfalkenstein und die
Berneck/Tischneck, über die wir am wenigsten
wissen. Erwerbungen kamen meist durch die
Mitgift der Frauen aus begüterten Familien, wie
Wartenberg, Fürstenberg, Lupfen, Zimmern,
Urslingen, Hohengeroldseck, Gundelfingen,
Neuneck, Landenberg, Bärenbach, Burgberg u. a.
Auch aus dem Klosterbesitz von St. Georgen
scheint Besitz zugeflossen zu sein, denn in Orten
, wo St. Georgen Besitz hatte, wie in Leidringen
, Endingen usw., waren die Falkensteiner
auffälligerweise auch begütert. Vor allem im 13.
und 14. Jahrhundert kam auch manche entfernter
liegende Besitzung in Klosterhand, so gleich
1273, als ein Hof in Engstlatt bei Balingen, von
einem Eberhard von Dellingen erworben, „zue
Vergebung seiner Sünden" von Berthold (IL),
dem Neffen des Abts von St. Gallen, den Nonnen
von Offenhausen (bei Münsingen) vermacht
wurde. Schon 1270 vergab ein Berthold von
Ramstein — hier stellt sich die Frage, ob es sich
um einen Angehörigen der alten Familie von
Ramstein oder bereits um einen Falkensteiner
handelt — „die Hälfte von Berges Eck bei Fischerbach
", die er von Friedrich von Wolfach erhalten
hatte, an das Kloster Alpirsbach „um seines und
all seiner Voreltern Seelenheil willen mit Zustimmung
seiner Söhne". Den Ort Rötenberg
vergaben die Falkensteiner schon 1288 als Lehen
an die Herren von Hack und Rüti, bekannte
Ministerialenfamilien unserer Gegend. Bis 1329
hatten die Falkensteiner in Neuhausen, das ja
direkt beim Urbesitz Kappel liegt, großen Besitz,
der mit dem Kirchensatz dem Johanniterorden
in Lenzkirch übertragen wurde. Dadurch kam
Neuhausen bis in die napoleonische Zeit in den
Besitz des Johanniterordens. 1281 schenkt ein
Lehensmann der Falkensteiner mit deren Erlaubnis
ein Gut in Dauchingen einer der St. George-
ner Klosterkapellen. 1288 beurkundet Berthold
(IL), daß er auf Ansprüche auf Höfe in Altoberndorf
und Rötenberg zugunsten des Klosters

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