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Kirchberg verzichtet habe. Der gleiche Berthold
übereignet 1288 seine Güter in Weiler dem
Kloster Rottenmünster. 1293 gehen Güter in
Hönweiler (Peterzell) über einen Lehensmann
an das Kloster Alpirsbach, das 1309 auch Güter
in Dunningen und Dietingen erhält. An das Kloster
St. Georgen werden 1310 Höfe in Weiler
veräußert. 1324 geht ein Gut in Dunningen an
die Spitalkapelle Rottweil. 1331 verkauft ein
Hugo von Kappel mit Erlaubnis seines Herrn
Erkinger Aigelwart von Falkenstein dem Kloster
Alpirsbach ein Gut in Breitenau. Interessant ist,
daß sich hier die einzige Nennung eines nach
dem Ort Kappel bezeichneten Ministerialen findet
. Derselbe Falkensteiner verkauft 1346 ein
Gut in Wolfach an die dortige Kapelle, die sicher
innerhalb der Stadt lag, da die Pfarrkirche, wie in
Schiltach, Hausach, Hornberg, Zell a.H. und anderen
Städten, außerhalb der Stadtmauern stand.
1341 erhielten die Falkensteiner von Kaiser Ludwig
dem Bayern die Anwartschaft der Reichslehen
in Winzeln, die ihnen Werner von Zimmern
zugedacht hatte. Es ist aber zu bezweifeln, ob die
Falkensteiner je in diesen Besitz eingesetzt wurden
. Vom selben Kaiser erhielt Hofrichter Eigel-
wart (IV.) für sich und seine Nachkommen das
Silberbergwerk im Stammort Kappel.
Noch nach dem Übergang der Herrschaft an
Württemberg 1444-49 hatten die Falkensteiner
den Zehnten in Zimmern ob Rottweil, der von
1355-1472, also noch nach den Verkäufen, als
in ihrem Besitz genannt wird. Der Kirchensatz
von Waldmössingen wird als Lehen des Klosters
Alpirsbach 1342 verzeichnet. Aus dem Besitz
der Herren von Schilteck ging 1347 die Mühle
unter dem Schramberg in den Besitz der Falkensteiner
über, wodurch sich diese auch im Nordteil
der heutigen Stadt festsetzten. 1348 verpfändete
Johann von Fürstenberg seine Güter im
Gelbach, einem Seitental der Kinzig, an Aigelwart
von Falkenstein. Im Gelbach werden in
späteren Jahrzehnten immer wieder Besitzveränderungen
beurkundet. 1438 wird der Kirchensatz
in Obereschach erwähnt, 1442 zwei
Güter in Wolfach.
Zu den wohl ältesten Gütern der Falkensteiner
gehörte der Ort Stetten ob Rottweil. Diese Güter
wurden als Lehen 1348 an die Rottweiler Patrizierfamilien
„an der Waldstraße" und Bock gegeben
. Die Bock kauften schließlich einen Großteil
des Ortes in den Jahren 1348 und 1369, den Rest
1374. Bis 1425 hatten die Falkensteiner noch
Zinseinkommen aus der dortigen Mühle.
Schwenningen war ein Lehen der Grafen von
Fürstenberg, die von 1349 bis 1442 die Falkensteiner
immer wieder mit dem Dorf, der Burg,
dem Kirchensatz, der Gerichtsbarkeit und dem
Kelnhof belehnten (u.a. 1369, 1392, 1401,
1406, 1409, 1410 und 1418). Wohl schon im
Zusammenhang mit dem Bau der Burgen und
nach dem Aussterben der Zähringer Herzöge
1218 erhielten die Falkensteiner als wohl wichtigste
Einnahmequelle die Kastenvogtei des Klosters
St. Georgen, und zwar als Reichslehen. Von
den Kaiserurkunden über die Belehnung mit
diesen Rechten ist nur die von 1407 erhalten,
wo der „Römische Kunih Ruprecht von der
Pfalz" in Germersheim dem Ritter Berchtolt
(IV.) von Falkenstein dieses Reichslehen verlieh,
und zwar zu seinem Teil. Schon hier war die
Vogtei auf die beiden Linien Falkenstein und
Ramstein aufgeteilt. Diese Teilung spielt bei den
späteren Verkäufen immer wieder eine wichtige
Rolle. Die Hälfte der Ramsteiner erwarben die
Württemberger erst nach 1530 von den Herren
von Landenberg.
Nach einem Urteilsbrief von 1363 war Bösingen
ein Falkenstein-Lehen. Beim Kauf eines Guts in
Bärenbach (Gemeinde Mühlenbach) wird Aigelwart
(IV.) mit seinem Schwiegervater Franz von
Bärenbach genannt. Damals kam ein Zweig der
Ramstein-Linie durch Heirat in den Besitz dieses
Tales. Sein Sohn Heinrich Aigelwart erwarb
1414 ein Gut in Dunningen, den sogenannten
„Neu-Burgberg". Dort hatten schon 1401 die
Brüder Egenolf und Erhard Güter erworben.
Von 1384 bis 1391 hatte dieser Erhard auch
Burg und Stadt Schiltach von Herzog Leopold
von Österreich als Pfandlehen.
Erstmalig wird 1387 Mariazell mit dem Kirchensatz
als Lehen des Klosters Reichenau an Egenolf
von Falkenstein genannt. Mariazell gehörte
spätestens ab diesem Zeitpunkt bis in die Neuzeit
als Reichenau-Lehen zur Herrschaft Schramberg
. Einen wichtigen Verkauf in der Burgennähe
tätigten 1368 die Ramsteiner mit Langen-
schiltach, nämlich Vöhrenbächle, Kaltenbrunn,
Ruprechtsberg, an Heinrich von Thunningen,
Güter, die später an das Kloster St. Georgen
kamen. Im gleichen Jahr verkaufte die Falkenstein
-Linie ihre Güter in Bösingen an Wernher
von Zimmern, ferner ein Gut in Sinkingen an
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