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Xaver, das Schreinerhandwerk erlernen durfte
und anschließend nach den USA auswanderte.
Die Junghans hatten sich inzwischen ein
schmuckes Häuschen erworben und genossen
hohes Ansehen in der Gemeinde.
Im Jahre 1841 kam Post aus Schömberg, die in
das geruhsame Leben der Familie Junghans
plötzlich Unruhe brachte. Isidor Faist, der seine
Majolikafabrik in Schramberg erweitert hatte,
lud den früheren Nebenarbeiter ein, mit seiner
ganzen Familie nach Schramberg zu kommen
und bei ihm als Kupferdrucker zu arbeiten. Nikolaus
Junghans verkaufte sein einstockiges Ziegelhaus
mit Scheune und Stallung an den Adlerwirt
Josef Vollmer und zog mit seiner Familie nach
Schramberg, wo ihm Isidor Faist eine Wohnung
am Brestenberg zur Verfügung stellte. Vater
Junghans ging nun hier mit seinen beiden Söhnen
Erhard und Josef in die Majolikafabrik.
Durch Zufall wurde der Geschäftsführer der
1834 gegründeten „Strohmanufaktur Johann Pe-
regrin Haas", Herr Tobler aus Zürich, auf den
jungen Erhard Junghans aufmerksam und
vermittelte ihm von 1841-1843 eine kaufmännische
Lehre mit zusätzlicher technischer Ausbildung
und Unterweisung in der französischen
Sprache. Anschließend unternahm Erhard Junghans
mehrere Auslandsreisen nach Frankreich
und in die Schweiz, um dort neue Absatzmärkte
zu erschließen. Im Jahre 1845 vermählte er sich
mit der Tochter des Geschäftsführers der
Strohmanufaktur, Luise Tobler, und nahm nun
Wohnung im oberen Stock des Schlauderschen
Hauses an der unteren Steige, wo auch die ersten
Kinder aus dieser Ehe geboren wurden. Die
Eltern Nikolaus und Barbara Junghans verstarben
1845. Erhard Junghans rückte dank seiner
Umsicht und Tatkraft bald zum Geschäftsführer
der Strohhutfabrik auf und wurde schließlich
sogar Teilhaber.
Im Rahmen einer Besichtigungsreise in den Süden
Württembergs kam 1852 der Leiter der
Centraisteile für Handel und Gewerbe, Herr von
Steinbeis aus Stuttgart, auch in die Strohmanufaktur
nach Schramberg und lernte dabei Herrn
Erhard Junghans als weitblickenden und um-
Die Familie von Josef Junghans
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