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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_06/0021
te nun 1861 die von ihm längst geplante Uhrenfabrik
. Anstelle seines Schwagers, der davor zurückschreckte
, als Nichtfachmann eine Uhrenfabrik
zu gründen und zu betreiben, machte der
Bruder Xaver mit. Zunächst wurden nur Uhrenbestandteile
hergestellt; doch schon nach zwei
Jahren ging man dazu über, ganze Uhren nach
amerikanischer Fertigungsweise herzustellen.
Im Bericht der Handels- und Gewerbekammer
Reutlingen vom Jahre 1863 ist zu lesen-. „Um
dem Eindringen des amerikanischen Fabrikats
auf dem deutschen Markt vorzubeugen, haben
einige unternehmende Fabrikanten in Schram-
berg damit begonnen, die Fabrikation amerikanischer
Uhren ganz nach amerikanischem Prinzip
einzuführen. Sie haben zu diesem Zweck die
erforderlichen Maschinen in Amerika selbst eingekauft
und bereits Proben gefertigt, die an
einem glücklichen Erfolg kaum zweifeln lassen."
Am 10. März 1866 erfolgte die Eintragung der
neuen Firma in das Handelsregister beim Amtsgericht
Oberndorf: „Gebrüder Junghans, Offene
Handelsgesellschaft, Teilhaber: Xaver Junghans,
Schreiner, Erhard Junghans, Kaufmann."

In einem Prüfbericht über die ersten Junghansuhren
stellten die Schwenninger Gutachter fest,
diese seien „Nürnberger Ware", d.h. Spielzeuge.
Der Handel war zunächst skeptisch bis ablehnend
. Junghans war daher die ersten Jahre gezwungen
, seine Erzeugnisse auf Messen und im
Ausland zu verkaufen. Doch der Weitblick und
das entschlossene Handeln der Fabrikgründer,
vor allem der vorwärtsdrängende Unternehmergeist
des Erhard Junghans, überwanden auch
diese Hürde. 1868 konnte das Handels- und
Gewerbeblatt Reutlingen bereits von einer
schwunghaft betriebenen Produktion von Amerikaneruhren
in Schramberg berichten. In jenem
Jahr wurden von 72 Beschäftigten bereits 300
Uhren pro Woche hergestellt. Den vordem bei
den handwerklichen Uhrenherstellern kümmerlich
entlohnten Familienvätern mag der Übertritt
von der Werkstatt zur Fabrik nach anfänglichen
Zweifeln und Vorbehalten schließlich
doch als ein Schritt ins Glück vorgekommen
sein. Vor allem der Deutsch-Dänische Krieg
(1864) und später der Preussisch-Österreichische
Krieg (1866) brachte mit dem Zollan-

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