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Erläuterungen:
Bilder 1 und 2: Schramberg-Tal
Von der Schramberger Talstadt standen im wesentlichen
drei technisch sehr gute Bilder aus
den Jahren 1924 und 1926 zur Verfugung, zu
denen im Herbst 1985 die entsprechenden Gegenstücke
in Auftrag gegeben wurden. Die früheren
Flugrichtungen wurden bei den neuen
Aufnahmen mit großer Genauigkeit getroffen,
wenn auch die Bildausschnitte leicht variieren.
Ein kurzer Streifzug durch Bild 1 vom 11. September
1926, beginnend am unteren Bildrand,
zeigt uns das seit beinahe 20 Jahren bestehende
Gebäude der damaligen und jetzigen Realschule,
daneben den Junghansbau". Gegenüber der
Westseite der Realschule steht das vielen
Schrambergern noch bekannte „Monikahäuschen
", dazwischen verlaufen Teile des alten
Mühlegrabens. Hinter dem „Monikahäuschen"
liegt eine stark bewachsene Fläche zwischen
Realschule und der Brauerei Schraivogel, bekannt
als Schraivogels Garten, in dem - unter
anderem - am Nachmittag von Fronleichnam
die Stadtmusik spielte. Am rechts anschließenden
Teil des Sonnenberges sind nur wenige
Häuser zu erkennen. Vom Junghansbau zum unteren
Bildrande hin liegen die Gebäude der ehemaligen
Strohhutfabrik. Das Gewerkschaftshaus
steht bereits. Das Postamt erkennt man noch an
seiner alten Form mit den Dachgiebeln.
Links anschließend an den Kirchturm von St.
Maria ist noch das Kirchenschiff der alten Kirche
zu sehen, dahinter das heutige große Kirchenschiff
. Oberhalb davon erkennt man den alten
Schloßplatz in seiner früheren Größe, dahinter
das Schloß. Nördlich von diesem, hinter der
Majolikafabrik, schließt sich der große, zum Teil
dicht mit Bäumen bewachsene Park an. Zwischen
diesem und dem Tierstein erkennt man
ein einzelnes Haus, bei dem es sich um die
Südhälfte des heute an der Graf-von-Bissingen-
Straße stehenden Doppelhauses handelt.
Die Tiersteinstraße ist bereits ziemlich dicht
bebaut (sogenannte Jonas-Siedlung, nach Jonas
King benannt), Landenbergerstraße und Grafenweg
bestehen noch nicht, ebensowenig die Graf-
von-Bissingen-Straße und die Bahnhofstraße. Am
Paradiesberg vermißt man das Haus Mayer. Ungefähr
unter seinem jetzigen Platz scheint aber
eine Baustelle zu sein, wobei es sich wohl um das
spätere „Polizeihaus" am Paradiesberg handelt.
Am Paradiesplatz, zu jener Zeit „Insel" genannt,
steht noch nicht das Lichtspielhaus. Der links
davon stehende Schornstein gehört vermutlich
zur Gräflichen Mühle. Friedhof und Leichenhalle
sind leicht zu erkennen.
Rechts oben im Bild hat es den Anschein, als ob
die Straße „Im Hagenwinkel" sich gerade im
Ausbau befände, erkennbar an dem breiten
Band, das durch die aufgeschürfte Grünfläche
fuhrt. Dichte Bebauung weist bereits die Oberndorfer
Straße auf. Am rechten Bildrand erstrek-
ken sich die Gebäude der Schramberger Uhrenfabrik
(SU) und der Hamburg-Amerikanischen
Uhrenfabrik (HAU).
T)er aufmerksame Betrachter findet sicherlich
beim Vergleich der Bilder 1 und 2 noch viele
interessante Einzelheiten.
Bilder 3 und 4: Schramberg-Tal
Die Bilder 3 und 4 zeigen den Blick auf die
Talstadt in südlicher Richtung. Auf dem Bild 3
reicht der Blick bis zu den ersten Häusern des
oberen Kirnbachs. Vom Bernecktal sind das
Schlachthaus mit dem Schornstein und die ersten
Häuser des Falkensteins zu sehen. Am
Bergstöffel ist das alte, in den dreißiger Jahren
abgebrannte Haus zu erkennen; gegenüber am
Bühle stehen im unteren Teil nur zwei Häuser
(links Haus Aberle).
Interessant ist der Vergleich der beiden Bilder
im Bereich von Heilig-Geist-Kirche und Junghansbau
. Außer der Schweizerschen Fabrik sine}
auch andere Gebäude verschwunden, z.B. das
alte Lazarett. Die neue Berneckschule dürfte das
jüngste Gebäude in diesem Bereich sein. Die
Heilig-Geist-Kirche ist auf dem neuen Bild mit
einem Gerüst umgeben.
Am Tösberg, in der rechten Bildhälfte, steht ganz
oben ein einzelnes Haus, darunter bereits die
Tös-Turnhalle.
Rechts von Berneckschule und Heilig-Geist-Kirche
ist das alte Krankenhaus mit der Spitalkapelle
zu sehen. An dieser Stelle steht das 1973
eingeweihte Gymnasium. Oberhalb der Heilig-
Geist-Kirche steht die ehemalige Reithalle. Die
Verbindungsstraße von der oberen zur unteren
Schillerstraße existiert noch nicht.
An der Kreuzung Berneckstraße/Weihergasse/
Leibbrandstraße besteht bereits die Leibbrandanlage
, allerdings mit noch jungen Kastanienbäumen
.
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