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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_06/0049
Robert Ditter:

DIE EINWEIHUNG DER REALSCHULE VOR 80 JAHREN

Im November 1986 konnte die Realschule nach einjähriger Ausquartierung wieder in das inzwischen
renovierte und modernisierte Gebäude an der Schillerstraße, das sie 1973 vom Gymnasium
übernommen hatte, einziehen. Sie hat nach einem unsteten Wanderleben nun eine endgültige Bleibe
gefunden, und das in einem Gebäude, das neben Schloß und Rathaus zu den auffälligsten und
schönsten der Stadt gehört. Nach genau 80 Jahren erstrahlt es in neuem — in mancher Hinsicht sogar
— in altem Glanz. Aus diesem Anlaß soll im folgenden seine Erbauung in den Jahren 1905/06 und
seine Einweihung am 4. November 1906 dargestellt werden, während die Geschichte der 1840 mit
17 Schülern gegründeten Realschule Schramberg, die 1938 in eine Oberschule umgewandelt und
nach dem 2. Weltkrieg in Gymnasium umgetauft wurde, einer späteren, umfassenden Würdigung
vorbehalten bleibt.

Die Baugeschichte

Wie 20 Jahre vor ihr die Berneckschule, so
mußte auch die Realschule schlimme Notzeiten
durchmachen, bevor sie in ein eigenes und noch
dazu neues Gebäude einziehen konnte. Zunächst
war sie, die viele Jahre lang nur aus einer
Klasse bestand, im Elementarschulgebäude in
der vorderen Burgschule untergebracht. 1876
wurde sie dann in das Felsenkellergebäude von
Bierbrauer Faist am mittleren Burgweg verlegt.
Doch Raumnot und Feuchtigkeit zwangen zu
einer erneuten Verlegung. 1884 konnte sie dann
zusammen mit der Volksschule in das neue
Schulhaus an der Berneckstraße übersiedeln.
Mit der zunehmenden Industrialisierung wuchs
die Einwohnerzahl Schrambergs und damit natürlich
nicht nur die Zahl der schulpflichtigen
Kinder, sondern auch derjenigen, die nach einer
höheren Schulbildung verlangten. Mit anderen
Worten: Die Volksschule benötigte dringend
sämtliche Räume in der Berneckschule und — die
Realschule ein neues Quartier. Sie war mittlerweile
auf über 100 Schüler angewachsen und
1905 mit der Lateinschule, die um die Mitte der
90er Jahre als Privatschule gegründet und 1898
von der Stadt und dem Staat übernommen worden
war, vereinigt worden. Für diese sechs-
klassige Realschule mit Lateinabteilungen, wie
sie fortan offiziell hieß, galt es nun ein neues
Domizil zu finden.

Die bürgerlichen Kollegien konnten sich dieser
Notwendigkeit nicht länger verschließen. Sie
hatten bereits 1886 den Beschluß gefaßt, ein
Gebäude für die Realschule zu errichten. Doch

zwischen Wunsch und Verwirklichung lagen
Welten: Zum einen fehlte es immer wieder am
Geld, zum anderen gestaltete sich die Suche
nach einem geeigneten Bauplatz schwieriger als
erwartet. Endlich glaubte man, das Richtige gefunden
zu haben, nämlich ein Grundstück neben
der Berneckschule, das der katholischen Kirchengemeinde
gehörte. Eine Art Schulzentrum
schien den Verantwortlichen vorzuschweben.
Flugs wurde nun ein Architekturwettbewerb
ausgeschrieben, allerdings - so patriotisch dachte
man damals — nur für Architekten aus dem
Königreich Württemberg. Namhafte Leute aus
Stuttgart bildeten das Preisgericht. Am 14. Mai
1904 Mite es seine Entscheidung: Architekt
Theodor Veil aus München, ein gebürtiger Würt-

Stadtwappen über dem Hauptportal

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