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Sohn, auch Georg Güntter; gibt jetzt Zacharias
Plancken Wittib (ihr Mann war Sekretär der
Witwe des Rochus Merz); gibt jezt Hannß Neef,
Vogt; gibt vom Mayo 1623 Jahrs deßselben Sohn
Hans Neef." Spätere Nachträge: Jetzt Bascha
Maurer, ainjezo Ursula Kümmichin Wittibin; ain-
jezo Michael Ginter."
Der Vogt Hans Neef muß den Hof spätestens
1573 erworben haben. Er wird 1578 in einer
Lehensliste genannt und übergab erst 1623 den
Hof an seinen Sohn. Seine lange Tätigkeit als
Vogt dürfte sich bei der Benennung des Hofs
ausgewirkt haben. Er zahlte 1621 noch die Bodenzinsen
mit 15 Batzen 5 Heller = 52 Kreuzer
5 Heller (jetzt in Kreuzerwährung). Nachfolger
des jüngeren Hans Neef war Sebastian (Bascha)
Maurer, der von den Vierhäusern stammte und
mit Catharina Neef verheiratet war, zweifellos
aus der Vorgängerfamilie stammend. Nach dem
Tod der ersten Frau (1646) heiratete er Ursula
Kümmich von Aichhalden. Sebastian Maurer war
ebenfalls Talvogt. Er starb 1675, dürfte aber den
Hof wohl schon 1672 bei der Heirat seines
Sohnes Martin an diesen übergeben haben. Doch
dieser starb schon früh. Seine Frau Catharina
Zehnder war zunächst Lehensträgerin (hier ist
der Nachtrag in der Urbarabschrift wohl falsch).
Diese heiratete dann Michael Ginter, der damit
Vogtsbauer wurde. Nach dessen Tod 1696 übernahm
sein Stiefsohn Sebastian Maurer II
(1673-1736), von Beruf Metzger, den Vogtshöf
. Bei der Hofübergabe wird der einzige Fall
auf dem Hof erwähnt.
Nachfolger des Sebastian Maurer II war sein
Sohn Johann Baptist Maurer (geb. 1698). Er
verkaufte seinen Hof mit der Lammwirtschaft
1746 in acht Teilen, zog mit Frau und Familie als
Regimentsmetzger in den Krieg (Österreichischer
Erbfolgekrieg) und kehrte 1752 mit der
Frau aus der Schweiz wieder nach Schramberg
zurück.
Auf der Lammwirtschaft blieben die Maurer,
zunächst sein Sohn Johann Baptist II
(1751-1822), dann sein Enkel Jakob
(1779-1836) und nach dessen frühem Tod der
zweite Ehemann seiner Witwe, Benedikt Storz
(Bronnenbeck), der später Bärenwirt wurde, ein
Vorfahre von Baumeister Storz. 1746 gab Johann
Baptist Maurer für den Hoffall nur 20 Gulden, er
verkaufte damals auch seinen Anteil am Falkensteiner
Hof. Die ersten Achtelbesitzer 1746 waren
Benedikt Storz, Lorenz Moosmann (Bäcker,
sein Achtel kaufte Storz dazu), Schneider Hans
Martin Sohmer, Martin Arnold, Krämer Josef
Müller, Josef Salzgeber, Rotgerber Martin Schilling
und Weißgerber Martin Maurer.
Der Besitz dieser ersten Hofachtel wurde schon
bald gewechselt oder geteilt. Die Namensliste
der Besitzer läßt sich aus den Contraktenproto-
kollen zusammenstellen, und noch im Haisch-
buch 1842 stehen 33 Einzelbesitzer, in Nachträgen
bis zu 100.
Der Hofwert war in den Schatzungsbüchern ab
1731 und noch im 19. Jahrhundert 900 fl und lag
damit für den Stab Schramberg im oberen Drittel
. Bis zur Hofteilung standen im Vogtshof 20
Stück Großvieh.
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