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Alfons Brauchte:
DIE DEUTSCH-AMERIKANISCHE UHRENFABRIK
VORMALS KONRAD MAYER & SÖHNE
Den heutigen Schrambergern ist kaum noch bekannt
, daß es einmal in Schramberg mehrere
Uhrenfabriken gab und die Gebrüder Junghans
Uhrenfabriken nicht die einzige und nicht einmal
die älteste Schramberger Uhrenfabrik war.
Allenfalls weiß man noch von der HAU, da deren
Gebäude im Göttelbach heute noch stehen und
auch nach diesem alten Firmennamen benannt
werden. Von der „Uhrenfabrik Konrad Mayer &
Söhne" oder gar ihrer letzten Firmenbezeichnung
„Deutsch-Amerikanische Uhrenfabrik"
wissen nur noch die ganz alten Schramberger,
wenn auch in letzter Zeit in der Presse einige
Male durch Wort und Bild an diese Firma erinnert
wurde.
Der Gründer der Firma Konrad Mayer & Söhne,
Konrad Mayer der Ältere, entstammte einer alten
Händler- und Handwerkersippe, die im Gebiet
Vorderösterreichs, vor allem in der alten
Grafschaft Hohenberg, ihr Gewerbe betrieb.
Die damaligen Handelsleute hatten wohl einen
festen Wohnsitz mit örtlichem Geschäft, betrieben
dieses aber im wesentlichen herumziehend,
wobei sie auch ihre Waren auf größeren Märkten
, vor allem auf der Zurzacher Verenenmesse —
Paßausteilungen dorthin stehen noch in den
Schramberger Contractenprotokollen - einkauften
. Konrads Urgroßvater, Balthasar Mayer d.Ä.,
heiratete 1700 in Kiebingen bei Rottenburg eine
Maria Klein. Dort sind auch einige Geburten
eingetragen, nicht aber die von Michael Mayer,
bei dessen Tod 1771 im Aichhaider Totenbuch
„oriundy ex Kiebingen" eingetragen wurde, der
also Kiebingen als seine Heimat angegeben hatte
, aber nicht dort, sondern wohl auf einer Handelsfahrt
geboren worden war. Dieser Michael,
geboren 1704, heiratete 1729 in Kiebingen eine
Anna Maria Pfundstein von Sulgen, Tochter des
Jägers Christian Pfundstein auf der Sulgener Halde
, wo die Pfundstein mehrere Generationen als
Bauern saßen. Sicherlich waren es diese Beziehungen
, die Michael bewogen, 1747 auf den
Aichhalder Lienberg zu ziehen. Seine sieben Kinder
waren jedoch alle noch in Kiebingen geboren
. Drei seiner Söhne, Anton, Carolus und Balthasar
, wurden später Handelsleute in Lauterbach
, wo auch viele Nachkommen aus weiblichen
Linien sitzen. Der jüngste Sohn, Balthasar
d. J., war in erster Ehe mit Maria Anna Steidinger
verheiratet, deren Großvater Johannes Krämer
und Wirt in Mariazell war und von Weiler
stammte. „Anteah acatholica" heißt es 1723 im
Totenbuch. Wohl durch seine Heirat mit Luzia
Maurer aus dem von den Vierhäusern stammenden
Maurer-Geschlecht war er katholisch geworden
. Die Steidinger, vom Tennenbronner
Bachbauernhof stammend, sind heute noch eine
weitverbreitete Familie, und mein Großvater
Franz Mayer, der sich sehr für Familien- und
Heimatgeschichte interessierte, wußte noch
von der Verwandtschaft mit der St.Georgener
Konrad Mayer (1815-
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