Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_07/0027
hof) hinter der Burg Schramberg, wo auch bald
die Kinderschar bei der Fabrikation mithelfen
mußte. In den Anfangsjahren wurden „Schwarzwälder
Uhren" vollständig hergestellt, und der
Vater trug seine Uhren in der „Kräz" über Land.
Der Bedarf an Uhren stieg in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts gewaltig an. Wurden um
1808 noch etwa 110 000 Uhren im Schwarzwald
angefertigt, so waren es 1857 bereits 740000.
Wegen der großen Nachfrage waren die Uhrenmacher
gezwungen, sich zu spezialisieren.
Schon 1838 gab es nur noch 920 Uhrmacher, die
anderen waren Schildmaler, Gestellmacher,
Schildbrettmacher, Gießer, Kettenmacher, Räderdreher
, Tonfedermacher, Werkzeugmacher
oder Spieluhrmacher. Die Arbeitsteilung schmälerte
aber den Verdienst der Uhrmacher nicht,
wie Zahlen beweisen. Um 1859 spezialisierte
Konrad Mayer seinen Betrieb und fertigte nur
noch Uhrketten und -räder an, die er regelmäßig
mit seinen Söhnen in der „Kräz" in die Uhrenfabriken
von Triberg und Umgebung brachte.
1862 zog er mit seiner Familie nach Schramberg,

und zwar an die „alte Staig", wo er im heutigen
Haus 27 seine Werkstatt in zwei Stockwerken
einrichtete, nachdem er verschiedene bauliche
Veränderungen vorgenommen hatte. So war u. a.
ein Ofen zum Uhrfeder-Bleiern aufgestellt
worden.

In diese Zeit fällt der Niedergang der Schwarzwälder
Uhrenindustrie: Die Amerikaner, die ihre
Uhren maschinell herstellten, hatten bereits
1857 in Hamburg 14000 Uhren im Wert von
2000 englischen Pfund eingeführt und damit
einen gewaltigen Preisdruck erzeugt, denn ihre
Uhren waren rund 60 Prozent billiger als die
deutschen. Die Schwarzwälder versuchten zwar,
durch Preisangleichung wettbewerbsfähig zu
bleiben, aber auf die Dauer konnten sie, weil sie
ihre Uhren noch in Handarbeit herstellten, nicht
mithalten. Hatte eine Jockelesuhr 1810 noch 11
Gulden (= 18,80 M) gekostet, so sank der Preis
bis 1862 auf 5 Mark, das Einkommen eines Kleinmeisters
auf 1,15 bis 1,35 Mark täglich. Als einer
der wenigen deutschen Uhrmacher neben Erhard
Junghans erkannte Konrad Mayer, daß der

Franz Mayer mit Gattin und Kindern. Hintere Reihe (von links): Franziska - Bruno - Franz Mayer - Agnes.
Vordere Reihe: Maria - Leander - Johanna Mayer geh. Mink - Ambrosius -Jakobine - Augusta

27


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_07/0027